Wrabetz fühlt sich von Jeannee verkürzt wiedergegeben

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sieht sich von "Krone"-Postler Michael Jeannee verkürzt wiedergegeben. Jeannee hat den ORF-Chef am Samstag in seiner Post-Kolumne für dessen angebliche Aussagen zur Entscheidung des ORF-Ethikrats über einen Auftritt von ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz bei der ÖVP-Klubklausur sowie zu einem Lesben-Kuss in der ORF-Vorabendsendung "heute leben" gelobt.
Laut Jeannee habe Wrabetz den "Krone"-Kolumnisten am Freitag telefonisch kontaktiert. Jeannee: "Uiiijegerl, denk ich, der Herr Generaldirektor wird sich wegen meines gestrigen Briefs an seinen Ethikrat beschweren . . . den ich attackiert hatte, weil er Christian Wehrschützens Vortrag auf einer ÖVP-Klubtagung zum Anlass nahm, einen der besten TV-Korrespondenten scharf zu rüffeln . . . während die unappetitliche Lesben-Knutscherei in der Vorabendsendung 'heute leben' den Küniglberger 'Sittenwächtern' sonstwo vorbeiging."

Gegen Aktionismus
Wrabetz bestätigte am Samstag den Kontakt mit Jeannee. "Es ist richtig, dass ich die Meinung des ORF-Ethikrats in Sachen Wehrschütz nicht teile. Das habe ich auch anderen Journalisten gesagt." Dass der ORF-Osteuropakorrespondent bei der ÖVP-Klausur ein Referat zur Situation in der Ukraine gehalten habe, ist für Wrabetz völlig okay und steht im Einklang mit den ORF-Regularien.
Verkürzt wiedergegeben fühlt sich der ORF-Chef im Zusammenhang mit dem Kuss eines lesbischen Pärchens in "heute leben". Es sei ihm nicht um eine grundsätzliche Bewertung des Kusses gegangen. "Manifestationen in Live-Sendungen des ORF finde ich generell nicht passend. Ich wäre auch nicht glücklich, wenn morgen jemand in einer ORF-Sendung ein aktionistisches Transparent zeigt", so Wrabetz.
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