ORF-Betriebsratschef befürchtet Personalabbau

Ein Mann mit Brille und Anzug berührt nachdenklich sein Kinn.
Gerhard Moser stellt sich gegen die Festlegung, alle Wiener ORF-Standorte auf dem Küniglberg zu konzentrieren.

Zentralbetriebsratschef und Radio-Mitarbeiter Gerhard Moser stellt sich gegen die Entscheidung der Führung, alle Wiener ORF-Standorte auf dem Küniglberg zu konzentrieren. "Bis jetzt gibt es nur Kostengründe für ein Aufgeben des Funkhauses, und nicht einmal die sind wirklich nachvollziehbar", sagte er der APA. Klar sei auch, "dass die Zusammenlegung der Standorte auch zu Personalabbau führen wird, und zwar in allen betroffenen Bereichen". Das habe die ORF-Geschäftsführung laut Moser auch eingestanden.

Insgesamt geht es beim Beschluss der Standort-Konsolidierung durch den Stiftungsrat am 6. März um ein Finanzierungsvolumen von 300 Millionen. Die ORF-Chefetage verspricht sich davon eine jährliches Kostenersparnis von zehn Millionen.

Skeptisch ist Moser auch was den Kern des Projekts, den zentralen Newsroom für TV, Radio und Online, betrifft. Er sieht offene "Fragen räumlicher und organisatorischer Natur, aber auch Fragen, die die Unabhängigkeit der einzelnen journalistischen Bereiche betreffen", so der Betriebsratschef. Er habe aber "die Hoffnung, dass es hier sehr wohl Stimmen geben wird, eine derart weitreichende finanzielle und unternehmenspolitische Entscheidung nicht so ohne Weiteres zur Kenntnis zu nehmen." Mit weiteren Aktionen der Radio­belegschaft, die vehement gegen den Wechsel ins ORF-Zentrum ist, sei durchaus zu rechnen, meinte Moser.

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