ORF beansprucht Content-Leadership

Ein Mann mit Brille und Anzug lächelt in die Kamera.
at"Ein Drittel aller Medienkontakte sollte auch 2020 auf den ORF entfallen", erklärt Generaldirektor Alexander Wrabetz gegenüber dem Publikumsrat, den er über die Strategie zu ORF 2020 informierte. Dabei zeichnete ein Wettbewerbsumfeld des Rundfunk-Unternehmen, das von zusätzlichen und neuen Mitbewerbern wie Google, Apple, Amazon, etc. gekennzeichnet ist und der ORF, um seinen Versorgungsauftrag erfüllen zu können auch auf "neuen Plattformen" seinen Ausbau zu betreiben hätte und dafür wiederum am Onlinewerbe-Wachstum teilhaben muss.

Wrabetz spricht davon, dass der ORF auch 2020 "auffindbar" und die "Flottenstrategie im Produktportfolio aufrecht" bleiben muss. Er geht davon aus, dass auch in Zukunft Gebühren und Werbung die zwei wesentlichen Erlösströme sein werden, neue Geschäftsfelder zu entwickeln sein werden und bei diesen jedoch mit keiner signifikanten wirtschaftlicher Bedeutung zu rechnen sei. Die Gebührenfinanzierung knüpft er an die "technologische Entwicklung" und es ist ein "am Endgerät anknüpfendes Gebührenmodell weiterzuentwickeln". Hier schimmert einmal mehr das heftige Begehren nach der, beispielsweise Großbritannien ähnlichen Haushaltsabgabe.

Wrabetz ist überzeugt, dass 2020 Fernsehen weiterhin zu einem überwiegenden Teil linear sein wird, die veränderte Mediennutzung jedoch medienübergreifende Messung erfordere, um zu eruieren wieviele Berührungspunkte das ORF-Programm im Tagesverlauf mit dem Markt habe. Daraus formuliert er wiederum das Postulat, dass das öffentlich-rechtliche Rundfunk-Unternehmen auch künftig "Content-Leader bei Information, Kultur, Sport, Service und Unterhaltung" sein will. Und dies sollen die Medienkonsumenten in Österreich auch wissen.

Nach Aufhebung des Facebook-Verbots sollen die beiden Radioprogramme Ö3 und FM4 ihre Communities betreiben und ausbauen. Im nächsten Schritt soll Ö1 und das TV-Religionsformat kreuz und quer mit dem Aufbau von Facebook-Gemeinschaften beginnen.

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