Optimismus in unruhigen Gewässern
Von den Auftraggebern der Werbung kommen positive Signale. Das Interesse wieder in kommerzielle Kommunikation zu investieren ist da. Dieser Trend, der bereits im ersten Quartal sichtbar war, setzt sich auch im laufenden Quartal fort. Sery-Froschauer spricht von "kräftigen Impulsen".
Auch aus den Agenturen kommt das Feedback, dass sich die Auftragslage erholt und sich die wirtschaftliche Situation weiter entspannt.
Sery-Froschauer: "Die Nachfrage ist auf breiter Basis gestiegen. Die Auftragslage hat sich stark verbessert. Und es werden wieder neue Stellen geschaffen." Der Bedarf an Personal ist vorhanden. 22 Prozent der heimischen Agenturen ziehen Einstellungen in Erwägung. Damit setzt die erste Beschäftigungszuwachsphase in der Branche seit Juli 2008 ein.
Überraschend ist, trotz der ansteckenden Euphorie von
Sery-Froschauer, deren Feststellung, dass in der Branche auch wieder mit steigenden Preisen geliebäugelt wird. Die Obfrau schließt angesichts dieser auf solider WIFO-Basis stehenden Expertise die Empfehlung "rasch und jetzt noch Werbung zu kaufen, da sie vielleicht so günstig wie jetzt nicht mehr zu kriegen sein wird".
Sie bleibt jedoch realistisch. Unruhig bleibt das Fahrwasser Werbewirtschaft weiterhin. Es gibt keinen Grund sorg- und planlos zu werden. Der Nachfrage nach Kommunikationsleistungen fehlt beispielsweise seit Herbst die zusätzliche Wachstumsdynamik. Sie ist, wie die WIFO-Analyse zeigt, mittlerweile auf ansehnlichem hohem Niveau. Dem nachfrageseitigen Zickzackkurs fehlt jedoch noch der entscheidende Tipping Point.
Ob und wann dieser kommt, können weder das WIFO noch Sery-Froschauer sagen. Welche Auswirkungen die jüngsten Entwicklungen in Griechenland haben oder inwieweit sich die Inflation und die damit verbundene Kaufkraftdynamik auf die
Werbewirtschaft auswirken werden, ist im vorliegenden Werbeklima-Index nicht berücksichtigt.
Sery-Froschauer: "Es macht jedenfalls Freude zu sehen, dass das Optimismus-Niveau in Österreich wieder auf dem Level ist wie es vor der vergangenen Krise war."
atmedia.at
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