Online-Video treibt Werbemarkt

Porträt eines Mannes mit kurzem, grau meliertem Haar und einem dunklen Anzug.
Der Werbemarkt wird, global gesehen, 2015 wachsen. Online Video hält das höchste Wachstumstempo.

4,4 Prozent wird der globale Werbemarkt 2015 voraussichtlich wachsen. Diesen Wert prognostiziert ZenithOptimedia im soeben vorgelegten Advertising Expenditure Forecast. Der Media-Management und -Investment-Konzern beziffert, dass das globale Werbevolumen mit Jahresende 544 Milliarden Dollar erreichen könnte. Das Unternehmen korrigierte eine frühere Prognose für das laufende Werbejahr um 0,5 Prozentpunkte. Bedingt durch rückläufige Entwicklungen in Märkten wie Russland, China, etc. Für West- und Zentraleuropa gibt ZenithOptimedia eine Wachstumsprognose von plus 3,1 Prozent ab. Der Werbemarkt Eurozone wird sich im Schnitt mit 1,8 Prozent Wachstum weiter bewegen. Sie wird von 2016 bis 2017 um 1,6 bis 1,9 Prozent zulegen können. Den Eurozone-Kernmärkten wird wiederum Schwäche attestiert. Und die wird kompensiert durch die Stärke des britischen Werbemarktes sowie der sich erholenden Europa-Randmärkte wie Irland, Portugal, Spanien, etc.

"Für Österreich erwarten wir 2015 ein schwaches Wachstum von unter einem Prozent", spezifiziert Erwin Vaskovich, CEO von ZenithOptimedia Österreich, die Entwicklungstendenz. Er beurteilt dies als "deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone" liegend. In der Vorausschau rechnen wir, wie er mitteilt, "für 2016 und 2017 mit einem leichten Anziehen der Werbekonjunktur, wodurch sich unsere Prognose mit durchschnittlich 1,5 Prozent dem Niveau der Eurozone wieder annähert". Vaskovich führt die gegenwärtig schwache Entwicklung des Werbemarktes in Österreich auf die "schwächlende Gesamtkonjunktur und den praktisch stagnierenden Privatkonsum" zurück.

ZenithOptimedia hebt Online-Video als "schnellst wachsenden Werbekanal" mit einer "wahren Explosion an mobilem Video-Konsum" hervor. Dessen Wachstum basiert auf der Verbreitung internetfähiger Endgeräte, auf Übertragungsgeschwindigkeiten, auf Forschungsfortschritten, die in die Reichweiten-Messung einfließen, auf Video-Produkten von sozialen Medien und der Automatisierung des Media-Handels via Programmatic Buying.

"Online-Video ist auch in Österreich ganz klar der stärkste Treiber des Digital-Segmentes", konstatiert Vaskovich. Das hierzuland knappe Werbe-Inventar im Umfeld von Online-Videos und das mit dieser Angebotsknappheit einher gehende Preisniveau bremsen die Online-Video-Vermarktung und verlangsamen sie in Relation zu den internationalen Entwicklungen. Vaskovich betont, dass der Launch von YouTube.at, die vorhergehende Inventar-Knappheit "merkbar verbesserte".

Von Programmatic Buying erwartet sich der Media-Manager "starkes Wachstum in den kommenden Jahren". Dadurch sei eine "erhebliche Steigerung der Präzision und Effizienz von Digital-Kampagnen" möglich, sagt Vaskovich.

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