Online-Shops von Zeitungen haben Marktpotenzial

Eine Hand zeigt mit einem Stift auf eine Webseite mit verschiedenen Damenschuhen.
atTages- und Wochenzeitungen können im Online-Geschäft sowohl im Paid Content- als auch im E-Commerce-Markt mitmischen, beabsichtigen sie Erlösquellen aus digitalen Neugeschäft abseits des Kerngeschäfts Werbung zu erschließen. Paid Content beeinträchtige die reichweiten-abhängige Werberefinanzierung wird regelmäßig argumentiert. Und E-Commerce-Ambitionen jenseits der Rubrikenmarkt-Segmente, die auch eindeutig Zeitung zuzuordnen sind, sind rar. Zumindest in der Wahrnehmung jener Onliner in Österreich, die von MindTake gefragt wurden, ob ihnen solche Shop bekannt wären.

Die Befragten nannten die Kronen Zeitung, Kurier und die Kleine Zeitung - in dieser Reihenfolge auch nach Häufigkeit gewichtet - als ihnen bekannte Online-Shop-Betreiber.

Trotz dieses Wissens bekannten 85 Prozent noch nie in diesen Zeitungsshops etwas gekauft zu haben. "Knapp die Hälfte" kann sich vorstellen dort künftig etwas zu kaufen. Ein Fünftel wiederum lehnen es ab Produkte und Dienstleistungen über Online-Marktplätze von Tages- und Wochenzeitungen zu kaufen. Ursache für diese Ablehnung ist mangelndes Vertrauen, das wiederum daraus resultiert, dass Konsumenten Zeitungen keine Kompetenz im Online-Handel attestieren. Das und bestehende Online-Retail-Angebote wie Amazon, Zalando, etc. schränken etwaige E-Commerce-Handlungsspielräume von Zeitungsverlagen in Österreich ein.

Eine Grafik zeigt, welche Produkte die Leute am ehesten in einem Online-Shop eines Medienportals kaufen würden.

Und würde gegebenenfalls ein Zeitungsshop als Point-of-Purchase in Erwägung gezogen, dann würde die von MindTake befragten Österreicher bevorzugterweise Veranstaltungstickets, Bücher, Film- und Musikangebote, Reisen und eventuell auch noch Games kaufen. Das deckt sich ja durchaus mit den bestehenden Nebengeschäftssortimenten österreichischer Zeitungsverlage.

Lebensmittel, Kosmetik, Kleidung und Schuhe würde in Zeitung.com-Shops in Österreich nicht an die Frau und an den Mann zu bringen sein.

Eine Umfrage zeigt: 47% der Befragten würden Zeitungen online kaufen, 33% sind unentschlossen, 20% sind dagegen.

MindTake eruierte in dieser Befragung, die auch einer Stichprobe von 500 Internet-Nutzer basiert, auch Paid Content-Nutzungsmuster.

Demnach bezahlt "knapp ein Füntel" der Befragten für den Bezug einzelner News-Inhalte und 15 Prozent weisen sich selbst als Abonnenten von Print-Online-Kombis aus. "Etwa sechs Prozent" erklären, Online-Abos abgeschlossen zu haben und für den Zugriff auf E-Paper-Ausgaben gedruckter Zeitungen zu bezahlen.

Newsmedien-Digital-Abos, die über Tablet und Smartphone gleichermaßen zu nutzen sind, würden zwei Prozent besitzen, heißt es von MindTake. Auf Smartphones beschränkte kostenpflichtige Abos werden von 50 Prozent der Online-Konsumenten schlichtweg abgelehnt.

Im Falle von Tablet-Smartphone-Digital-Kombis besteht jedoch eine, unter Umständen ausbaufähige Kundenbasis. Zehn Prozent der Befragten würden, laut Analyse, "auf jeden Fall bereit sein für so ein Abonnement-Angebot zu bezahlen".

atmedia.at

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