"Es wird euch den Vogel außehaun"

Zwei Männer stehen vor einer Wand, einer mit Turban und Zeitungen, der andere mit einer Broschüre.
Ofczarek & Palfrader stehen wieder vor der Kamera – für das Comedy-Format "BÖsterreich".

Spätestens seit „Braunschlag“ gilt das Duo Nicholas Ofczarek und Robert Palfrader als Erfolgspaarung im österreichischen Fernsehen. Nun drehen die beiden Schauspieler ein neues Comedy-Format mit dem Arbeitstitel „BÖsterreich“. Vergleiche mit David Schalkos Erfolgsserie liegen nahe. Und dennoch ist „BÖsterreich“ etwas ganz anderes: Eine zehnteilige Sketch-Comedy, die im Reigenprinzip erzählt wird. Keine Kritik und schon gar kein reales Abbild, sondern vielmehr eine Groteske. In insgesamt 80 Rollen schlüpfen Ofczarek und Palfrader während dieser Österreichtour in die richtig dunklen Ecken des Landes.

"Es wird euch den Vogel außehaun"
Im neuen "DIE.NACHT"-Format gehen Nicholas Ofczarek und Robert Palfrader auf eine Tour de "BÖsterreich" versteht sich als "humorvolles Sightseeing in den emotionalen Hinterhöfen und abgründigen Kellergassen einer humanistischen Kulturnation im Herzen Europas".
„Bei manchen Rollen war gleich klar, wer was spielt“, erzählt Ofczarek von den Dreharbeiten. Mit anderen Charakteren konnte er anfangs weniger anfangen, „aber das sind lustigerweise die Figuren, die mir dann am meisten ans Herz gewachsen sind“. Eine alte Frau beispielsweise, oder ein Kebab-Verkäufer. Ein Highlight wird vermutlich auch sein Auftritt als Palfraders Schwester: „Dafür hab’ ich mir extra seine Nase nachgießen lassen.“

Frühjahr 2014

Als Kaiser in der ORF-Satireshow „Wir sind Kaiser“ hat Robert Palfrader schon den einen oder anderen Liebesbrief von Fans bekommen. Als Bürgermeister in „ Braunschlag“ nicht einen einzigen. Wie das nach der Ausstrahlung von „BÖsterreich“ sein wird, bleibt abzuwarten. So viel sei aber versichert: „Es wird euch den Vogel außehaun“, so Palfrader am Set. „Egal, ob man es lieben oder hassen wird. Man wird es nicht für möglich halten, was wir da aufführen.“

Man darf also gespannt sein, was da voraussichtlich ab April 2014 im Rahmen von „Die.Nacht“ in ORFeins auf einen zukommt.

Mit dem jungen Regisseur Sebastian Brauneis („Sendung ohne Namen“) verbindet die Schauspieler mittlerweile eine Freundschaft. „Ein außerordentlicher Kerl, hochintelligent und sehr schräg“, schwärmt Ofczarek von ihm.

Zwei Frauen schieben zwei ältere Männer im Rollstuhl vor einem Gebäude.
"BÖsterreich", "Eine Tour de Force durch Österreich mit Nicholas Ofczarek und Robert Palfrader." "Einen Round-Trip zu den Schattenseiten der österreichischen Seele, sehr viel Ehrlichkeit, die manchmal auch weh tut, aber vor allem auf eine absurde Groteske", darauf dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer laut Regisseur Sebastian Brauneis ab April in "BÖsterreich" freuen. Im neuen "DIE.NACHT"-Format gehen Nicholas Ofczarek und Robert Palfrader auf eine Tour de Force. "BÖsterreich" (AT) versteht sich als humorvolles Sightseeing in den emotionalen Hinterhöfen und abgründigen Kellergassen einer humanistischen Kulturnation im Herzen Europas. Sarkastische Alltagssituationen voll schwarzem Humor - schonungslos ehrlich. Die einzelnen kleinen Geschichten sind miteinander verknüpft, jeweils einer der Protagonisten führt in die nächste Szene weiter. Ofczarek und Palfrader schlüpfen dabei in teilweise wiederkehrende, teilweise einmalige Rollen. Sie sind viele. Sie sind wir. Es ist böse. BÖsterreich.Im Bild: Nicholas Ofczarek, Robert Palfrader. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich fuer die redaktionelle Berichterstattung in Zusammenhang mit Sendungen oder Veranstaltungen des ORF. Foto: ORF/superfilm/Ingo Pertramer. Andere Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Trotz häufiger Kritik findet Palfrader, dass der ORF in einigen Sachen mutiger geworden ist. „Man kann den ORF bei vielen Dingen zu Recht kritisieren, aber man darf nicht vergessen, welche Dinge im ORF möglich sind. Wir durften zwei Staffeln ,Wir Staatskünstler‘ machen, wo wir die Vorgänge im ORF aufgezeigt haben. Das Gleiche gilt für ,Wir sind Kaiser‘.“

Über die Sparmaßnahmen im ORF äußert er sich aber dann doch: „Wenn wir unsere österreichische Identität erhalten wollen, brauchen wir ein eigenständiges Programm, und das kann man nur machen, wenn man die Produktionsmittel zur Verfügung stellt. Was wir machen ist teilweise Selbstausbeutung. Obwohl wir uns eh nicht beklagen dürfen.“

Mit „BÖsterreich“ wolle man primär unterhalten. „Wir tun das aber nicht, um Leute zu beleidigen. Ich finde in jeder Figur etwas von mir, was ein furchtbares Fazit ist“, gesteht Ofczarek. Ob es Liebesbriefe geben wird? Palfrader kokettiert: „Ich bin 45 geworden vor ein paar Tagen, man sieht, dass ich ein bisschen zugelegt habe.“

Vom tiefsten Waldviertel ins gehobene Wien: Nach dem Erfolg seiner bitterbösen Satire „ Braunschlag“ arbeitet Drehbuch-Autor und Regisseur David Schalko an einem Nachfolger. Unter dem Titel „Altes Geld“ und mit Burgtheater-Star Gert Voss in der Hauptrolle wird die Mini-Serie 2014 in Wien und Umgebung gedreht, wie der Filmfonds Wien bekannt gab.

Alternder Patriarch

Voss gibt demnach einen alternden Patriarchen, der auf der Suche nach einer Spender-Leber bereit ist, sein gesamtes Vermögen einzusetzen. Der Reiz des Geldes und die Gier der Familie sorgen daraufhin für einen blutigen Wettlauf. Mit von der Partie ist das kongeniale „Braunschlag“-Duo Robert Palfrader und Nicholas Ofczarek (siehe Story über „BÖsterreich links). Drehbeginn: April 2014. Palfrader wird im Gegensatz zu Ofczarek nur eine kleine Rolle spielen, wie er am Montagabend am Rande der Dreharbeiten zur neuen Sketchcomedyshow „BÖsterreich“ vor Journalisten verriet. „Aber ich freue mich schon wahnsinnig drauf.“

Beispielloser Erfolg

Die Serie „Braunschlag“ gilt als Glücksfall der jüngeren österreichischen TV-Geschichte: Die Geschichte des Ortes, in dem mit einem gefälschten Wunder Touristenmassen einfallen, hat sowohl Quote gemacht als auch Kritiker überzeugt.

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