Österreich fehlt Wagniskapital

Das WIFO nimmt als Beleg für dieses Potenzial Märkte wie Belgien, Dänemark und die Niederlanden, in denen Wagniskapital und Wachstumsfinanzierungen im Betrachtungszeitraum 2007 bis 2011 im Schnitt 0,09 Prozent oder in Deutschland 0,06 Prozent des BIP.
Würde Dänemark als Gradmesser für den in Österreich in Erwägung zu ziehenden Aufholbedarf angesetzt, müssten sich die Wagniskapital-Möglichkeiten verdoppeln. Und würde Finnland als Benchmark für die Verbesserungen dieses Unternehmensfinanzierungssegmentes herangezogen, wäre eine Vervierfachung des Kapitaleinsatzes notwendig.
Prägende Faktoren für die gegenwärtige Wagniskapital-Lage in Österreich sind neben dem Finanzierungs- das Innovationssystem, Regulierungsumfelder, die Industriekultur und die Unternehmensdynamik. Finanzierungen von Banken beispielsweise bevorzugen kleine und mittelständische Unternehmen mit konservativen Geschäftsplänen und -zielen.
Das WIFO empfiehlt eine Anpassung des österreichischen Finanzierungssystems in Richtung Koexistenz mit erhöhter Risikokapital-Finanzierung, in dem die Vorteile der jetzigen Wachstumsorientierung erhalten bleiben. Weiters müssten Schwachstellen der Regulierung beseitigt und die Transparenz von Venture-Capital-Fonds erhöht werden sowie Veranlagungsrichtlinien für potentielle Investoren angepasst werden.
Die Entwicklung der Risikokapital-Finanzierungsmöglichkeiten erschließt wiederum bislang unzugängliche Wachstums- und Beschäftigungspotenziale in Österreich.
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