ÖMT: Strategien für volatile Zeiten

at // Die 16. Österreichischen Medientage werden in wenigen Minuten eröffnet. Das Stelldichein der Vertreter der österreichischen Medien- und Kommunikationswirtschaft spiegelt die Entwicklungen des Marktes wider und präsentiert "volatilen Zeiten" adäquat. Verleger Hans-Jörgen Manstein eröffnet die Veranstaltung mit der Feststellung des Status Quo, dass die Medienbranche "die schlimmste Krise seit 1945" durchläuft. "Einer der wenigen positiven Effekte dieser Krise ist die Marktbereinigung", erklärt Manstein. Er redet der Branche ins Gewissen und erklärt ihr, dass sie "derzeit alles falsch mache" und sich "via Media-Analyse auch noch in den Sack lüge".
Schelte

Manstein zeichnet das Bild einer fortwährenden Dunkelheit, die die Branche überdeckt. Es gäbe keine gute Journalisten-Ausbildung mehr und auch die sogenannten Qualitätsmedien lassen sich von Erbsenzähler dirigieren, kritisiert der Verleger. "Wo sind die neuen Worms, Pelinkas, Rainers", fragt Manstein. Wo gibt es redaktionslose Medien, fragt er weiter und wundert sich, dass er "die vierte Macht im Staate schon lange nicht mehr an der Arbeit gesehen hat". Manstein´s Schelte treffen auch Bundeskanzler Werner Faymann. Er nennt ihn "Beitragstäter", da die Politik kritischen Journalismus sukzessive mundtot gemacht hat. Kritische Journalisten können sich in Österreich "entweder aufhängen oder auswandern". Manstein fordert von Faymann: "Sorgen sie für die erforderlichen Rahmenbedingungen, um ein Genesen der österreichischen Medienlandschaft zu ermöglichen."

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