ÖMT: Printgipfel - Herausforderung Web 3.0

at // Das Thema ist ein ungeheurer Vorgriff auf die Zukunft, eröffnet Michael Grabner den Printgipfel des zweiten Tages der Österreichische Medientage. Ist die digitale Welt nicht längst schon eine D-A-CH-Welt geworden, stellt Grabner Hans Jürgen Jakobs von Sueddeutsche.de. Die digitale Welt ist global und grenzenlos bedarf aber regionaler Entwicklungsszenarien, skizziert Jakobs. Und ergänzt: Das Internet ist ein mediales Gesamtkunstwerk. WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus beschreibt in Folge die Entwicklung von derwesten.de. Das regionale Portal ist eine Bündelung der Kräfte von vier WAZ-Regionalzeitungen. derwesten.de muss noch zur Marke aufgebaut werden. "Diese Frage ist noch ungelöst", erklärt Nienhaus und ergänzt: "Wir haben noch keine richtige Strategie gefunden wie wir mit unseren Printmedien gesamt ins Web wandern."
atmedia.at
Kleine Zeitung, Seite 90; Die Presse, Seite 34; Wirtschaftsblatt, Seite 32; Der Standard, Seite 36Print und Online unter einem Markendach

Styria Medien AG-Chef Horst Pirker erläutert, dass die Strategie des Medienkonzerns ähnlich sei wie in der WAZ-Gruppe oder der Süddeutschen Zeitung. Wir heben Printmarken in die digitalen Medien hinüber, sagt Pirker. Das ist noch nicht alles. Zur Styria-Digitalstrategie gehören weiters der Einstieg in bestehende Unternehmen, deren Übernahme und die Beteiligung und der Aufbau von Start-Ups. Aus der Faszination für das Medium heraus, erklärt Standard-Herausgeber Oscar Bronner, wurde derStandard.at entwickelt. Früh entstand eine operativ selbständig Einheit für die Plattform. Beide Medien, die Zeitung und der Web-Auftritt, werden in Zukunft intensiver zusammenarbeiten und trotzdem selbständig bleiben. Bronner kündigt Crossmedia-Pakete in der Vermarktung an.

Getrennt marschieren, gemeinsam siegen

Eugen Russ gibt zu, dass Oscar Bronner der "Erste" im Web war und 14 Tage Vorsprung hat. Im Vorarlberger Medienhaus folgt man einem anderen Marken-Konzept und trennt die Print- von der Online-Marke. Die Trennung, so Russ, macht Sinn, denn wenn in der Vermarktung und der Redaktion sich die Medien gegenüber stehen, holt man mehr Marktanteile heraus. Im Vorarlberger Medienhaus dominiert der "interne" Wettbewerb, der letztendlich dem Markt zugute kommt.
"Österreicher" Wolfgang Fellner geht einen, verglichen mit Eugen Russ, "gegensätzlichen Weg". Operativ getrennte Unternehmen betreiben die Medien. "Ich glaube nicht, dass man Print-Redakteure dazu bewegen kann pünktlich Online-Inhalte zu liefern", erklärt Fellner. Print- und Online-Redakteur arbeiten in einem Newsroom und es herrscht das Prinzip: Online first! Print und Online ergibt ein "spannendes Zusammenspiel".

Un"clickliche" Online-Werbung

Oliver Voigt, Chef der Verlagsgruppe.News, hat als Magazin-Verleger und Lenker von 15 Print-Marken zu digitalen Medien einen eigenen Zugang. Voigt: "Die Print- und Online-Redaktionen werden immer weiter miteinander verflochten. Wir sind auf dem Weg dahin." Mediaprint-Geschäftsführer Franz Prenner gibt zu, dass sich das Unternehmen zu Beginn ein wenig schwer getan hat mit neuen Medien. Die Aufgaben sind gelernt. Krone.at und Kurier.at sind, so Prenner, dabei an Reichweiten und Nutzung zuzulegen. Kritisch hält Prenner die vage Planbarkeit von Online-Werbung und die ablehnende Haltung von Nutzern gegenüber Werbung auf Werbeträgern. Das macht crossmediale Vermarktungsmodelle nötig. Prenner: "Daran arbeiten wir."

Kooperative und partizipative Systeme

Peter Kropsch, Geschäftsführer der Austria Presse Agentur, versucht eine Annäherung an das Gipfel-Thema Web 3.0. Diese Generation, so Kropsch, dreht sich um die Beschreibung und die Metadaten des verfügbaren Online-Contents. Web 3.0, so Kropsch, wird sich frühestens in zehn Jahren einstellen und ist ein kooperatives System.

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