ÖMT: Gerhard Zeiler zur TV-Zukunft

at // Die Zukunft des Fernsehens ist unsicherer als je zuvor, eröffnet RTL Group-CEO Gerhard Zeiler. Den gegenwärtige Zustand der TV-Branche klassifiziert er als "nie dagewesene Abwärtsbewegung". Eine derartige Wirtschaftsentwicklung der Sender habe er in seiner 23-jährigen TV-Laufbahn noch nie erlebt. Die Entwicklung der Werbeerlöse ist dramatisch und bewegt sich verschiedenen europäischen Märkten zwischen zumindest zehn und bis zu zwanzig Prozent. "Die Digitalisierung macht nirgendwo mehr Halt", erklärt Zeiler und "führt zu einer ungeheuren Fragmentierung".
Keine Erholung des TV-Marktes absehbar

Die TV-Angebote werden mehr und die Endgeräte worauf Programme zu konsumieren sind, werden mehr. Weiters nimmt die, je jünger die Menschen, Nonlinearität von Programmnutzung zu. Daher kann ein Unternehmen nicht nur einen Sender, ein Programm betreiben. Zeiler: "Ich glaube nicht, dass sich die TV-Branche in absehbarer Zeit von der jetztigen Rückwärtsentwicklung erholen wird." Die Fragmentierung des Angebotsspektrums erhöht den Druck und führt zum Sinken der Preise und zum Steigen der Rabatte. "Fernsehen kann sich aus dieser Krise retten und wird auch in Zukunft die dominierende Mediagattung sein wird", zeigt sich Zeiler optimistisch. Dazu ist es notwendig, die Angebote gegenüber der Werbewirtschaft zu verbessern und Mehrwert zu bieten. Durch zusätzliche Angebote. Zeiler: "Eine Idee: Wenn Werbung auf dem Schirm eingeblendet ist, kann es nicht weggeclickt werden." Jedes kommerziell orientierte TV-Unternehmen muss eine Pay-Strategie entwickeln. Zeiler hält es für eine Unabdingbarkeit zu bezahlende Pay-TV-Spartenkanäle anzubieten. Weiters werden Video-On-Demand wie Pilze aus dem Boden schießen. Zeiler: "Die ersten Erfolge rechtfertigen hier weitere Offensiven." Die Nachfrage nach derart nonlinearen Angeboten ist enorm. Es ist nun notwendig, Geschäftsmodelle dazu zu formulieren. Zeiler erwartet weiters, dass ausnahmslos alle TV-Anbieter in Europa ihre Kosten "nicht um drei sondern um bis zu 20 Prozent reduzieren"

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