ODA 11 - Qualitätsjournalismusabsicherung in digitalen Medien
"Es gibt und es kommen faszinierende Geräte", fasst Verleger
Oscar Bronner den Status quo zusammen. "Wir dürfen uns nicht auf ein Gerät fokussieren", empfiehlt er, wohlwissend dass das
iPad eine dominierende Rolle haben wird. Im Medienkontext werden, so Bronner, diese Endgeräte eine wichtigere Rolle spielen, da die Printnutzung weiter zurückgeht.
Von der Endgeräte-Getriebenheit befreit, sieht
Gerold Riedmann das Vorarlberger
Medienhaus. Mit den gestern gelaunchten App-Versionen sind "uns Endgeräte wurscht". Das heißt wiederum, dass die Inhalte, der Journalismus und die Nähe zu den Lesern und Kunden in den Vordergrund rücken.
Journalismus wird sich, so Riedmann weiter, künftig durch Nachrichten und Nützlichkeit refinanzieren lassen. Mit Pre-, Mid- und PostRolls in absehbarer Zukunft nicht, kommentiert der Geschäftsführer des Vorarlberger
Medienhauses.
"Wir haben die Inhalte und die Journalisten, die natürlich mittels Gebühren finanziert werden und werden damit dorthin gehen wo wir von unseren Lesern und Zuschauern gefunden werden wollen", präzisiert
Lutz Marmor von
Norddeutschen Rundfunk die Ansprüche von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbietern.
Auch der ORF will neue Endgeräte optimal nutzen, bekräftigt Generaldirektor
Alexander Wrabetz. "Wir werden unsere Inhalte auf allen neuen Plattformen anbieten. Tablets werden die TV-Nutzung stark verändern und die Convenience nimmt zu, die TV-Zukunft sieht gut aus", erklärt er. Als großes Problem für die Absicherung von österreichischen Qualitätsjournalismus in digitalen Medien sieht er den Abfluß der größten Teile digitaler Budgets zu
Google und Social Networks.
Keese bringt einen anderen Aspekt ins Spiel. "Die Redaktionsbudgets gingen in den letzten Jahren dramatisch zurück und parallel dazu die Journalistenjobs. Das wirkt sich auf Qualitätsjournalismus aus. Wir brauchen daher wieder mehr Journalisten, die die Qualität liefern können, die wir in Zukunft auch brauchen", propagiert er einen, gemessen an der Medienrealität, unorthodoxen Weg.
Qualitätsjournalismus hängt aber nicht alleine von Journalisten ab, erweitert Bronner Keeses Ausführungen. Es geht auch um Unabhängigkeit und Überparteilichkeit, die von Medien gelebt und in Redaktionen verankert sein müssen.
atmedia.at
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