Niedermeyer wird um die Hälfte verkleinert

Ein Mann in Anzug steht vor einem Geschäft mit der Aufschrift „Vermeyer“.
atDas Elektronik-Einzelhandelsunternehmen Niedermeyer steht vor einem einschneidenden Sanierungsverfahren. Das Unternehmen ist insolvent. Als Gründe dafür werden "konjunkturbedingte Umsatzrückgänge, sinkende Margen, das dichte Filialnetz" sowie der durch Großflächen-Diskonter und Online-Shops entstandene Marktdruck genannt. Im anstehenden Sanierungsverfahren "ohne Eigenverwaltung" wird Niedermeyer strukturell um die Hälfte verkleinert und auf die elementaren Unternehmensteile reduziert.

So wird das Filialnetz von 98 auf 45 Niederlassungen bereinigt. Das hat zur Folge, dass sich 279 der derzeit 580 Mitarbeiter, das sind knapp 49 Prozent der jetzigen Belegschaft, in absehbarer Zeit neue Jobs suchen werden.

Das sanierte Einzelhandelsunternehmen soll ein strategische Neuausrichtung aufweisen und mit einem auf innerstädtische Lagen und Einkaufszentren konzentriertes Filialnetz sowie modernisierten Shops weiter geführt werden. Darüber hinaus soll ein Multi-Channel-Prinzip verankert, basierend auf Internet-Vermarktung, einer Kaufabwicklung bis zur Bestellung und der späteren Waren-Abholung in den Outlets, werden.

Darüber hinaus sollen Investoren das künftige Konzept von Niedermeyer mittragen.

Werner Weber, Geschäftsführer und 50,1-Prozent-Eigentümer des Einzelhandelsunternehmens, erklärt, dass "nur ein radikaler Umbau des Unternehmens ... die Zukunft von Niedermeyer sichern kann".

Weber kam im Jahr 2009 als Sanierer zu Niedermeyer. Damals musste er unter anderem Schulden im Ausmaß von 26 Millionen Euro abbauen. 2009 beschäftigte das Unternehmen noch 750 Mitarbeiter.

Laut KSV sind von der Insolvenz rund 840 Gläubiger betroffen und die Passiva des Unternehmens belaufen sich auf "rund 28,8 Millionen Euro".

Dazu: NiedermeyerKSV-Meldung

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