Neue-Freunde-Netzwerk

Ein Mann mit Hemd und Jeans spricht in ein Mikrofon.
eu // "Wir verkaufen nicht, wir beraten nur unsere Kunden", erklärt Pieterjan Bouten, bei Netlog für das Business Development in zwölf westeuropäischen Märkten verantwortlich. Dafür gibt es zwei gute Gründe: 58.715.433 Mitglieder und die Überantwortung der Sales-Aktivitäten an regionale Partner. Die schiere, weitestgehend ohne stimulierenden Medienhype wie etwa bei Facebook entstandene Größe, ist ein deutliches Zeichen der viralen Kraft der Online-Welt. Ein Indiz dafür liefert die monatliche Nutzermessung ÖWA. Im Frühjahr 2008 wurden Netlog bei der Erstausweisung etwa 620.000 Unique Clients attestiert. Mit Ende Oktober 2009 liegt die Community bei 935.296 Unique Clients und wird demnächst die Millionen-Grenze überschreiten. Für eine drei Jahre junge Social Network-Marke ein beachtlicher Erfolg.
Schnellstwachsendes Technologie-Unternehmen

Ein weiteres Indiz für die Dynamik der Community ist, dass sich erst am 14. Oktober dieses Jahres das 50-millionste Mitglied registrierte. Die Bestätigung folgte vor wenigen Tagen: Netlog gehört zu den derzeit schnellstwachsenden Technologie-Unternehmen Europas.

Bouten, letzte Woche in Wien Referent des AdLink Media Austria-Round Tables zum Thema "Social Advertising" blickt zurück. "Toon Coppens, der Gründer, beschäftigte sich im Jahr 2000 mit Chats, deren Teilnehmern und tüftelte an Micropayment-Lösungen herum." Dafür setzte er asl.to ein. Boutjen: "Gleichzeitig begann er etwas, was der Grundstein zum späteren Erfolg war: die Nutzer von asl.to mussten für die Inhalte, die sie uploaden wollten, bezahlen." Und der Chat wurde in andere Märkte transferiert und damit der Grundstein der Internationalisierung gelegt.

Ein Mann mit Mikrofon sitzt auf einem weißen Sessel und gestikuliert.
Pieterjan Bouten, Netlog Business Development Manager Europe/AdLink Media Austria
Venture Capital-Investments

Der Techniker Coppens tüftelte weiter und hatte kein Geschäftsmodell. 2007 stieß, so Bouten, Lorenz Bogaert dazu. Er ist der kaufmännische Mastermind Netlogs. Im April 2007 wurde die mittlerweile in Frankreich, Italien, Großbritannien, Belgien unter Facebox bekannt Community zu Netlog. Als Treiber hinter dieser Umfirmierung gilt auch der Einstieg zweier Risikokapitalgeber. Einer davon ist Atomico Ventures. Bouten: "Damit kam auch das Geschäftsmodell und notwendige Differenzierungen auf Produktebene." Netlog setzt seine Weg der Profitabilität fort. Die Bezahlung der Services wird beibehalten. Die Mitglieder der Community beziehen Premiumprodukte und sorgen damit für den wichtigsten Erlösstrom. Dazu kamen, so Bouten weiter, die Brand Pages und andere Produkte für werbungtreibende Unternehmen. Die Fokussierung liegt jedoch auf den Nutzern. "Wir tarieren die Ansprüche zwischen Mitgliedern und Werbern aus", merkt der Business Development-Manager an. Die Werbelösungen auf Netlog sind so gestaltet, dass sie Teil der Community sind und in die Gesamtinteraktion eingebunden sind. "Nokia bucht die erste Brand Page auf Netlog", erinnert sich Bouten, der ebenfalls seit 2007 im Unternehmen tätig ist.

Ein Mann mit Mikrofon sitzt auf einem weißen Sessel und spricht.
Pieterjan Bouten, Netlog Business Development Manager Europe/AdLink Media Austria
Hoffnungsmarkt Mobile

Aus damals 15 sind mittlerweile 100 Mitarbeiter geworden, liefert er ein weiteres Beispiel für die Dimension von Netlog. Die nächsten Schritte warten bereits. "Brand Pages sind Commodity geworden. Es gilt nun den Interaktionsgrad zu erhöhen. Das Redesign und der Launch der Social-Gaming-Plattform Gatcha sind diese Schritte", erklärt Bouten. Neben Gaming steht Mobile für Netlog auf der To-Do-Liste. "Mobile ist ein Hoffnungsmarkt für uns. Unter anderem wegen der besseren Zugangsbedingungen", skizziert er. Das läuft wiederum auf das strategische Kernziel hinaus: die Mitgliederzahl weiter zu steigern. Der Belgier ist mit der Entwicklung der Community in Österreich sehr zufrieden. Bouten: "Der Aktivitätsgrad liegt deutlich über dem gesamteuropäischen Netlog-Durchschnitt." Und für die Erhöhung des Aktivitätsgrades der werbungtreibenden Kunden sorgt AdLink.

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