Musikindustrie leidet auch unter YouTube

Eine Person schaut YouTube auf einem Tablet in einem belebten Café.
Eine amerikanische Untersuchung legt nahe, dass den Musikproduzenten durch den Videodienst jährlich Millionen entgehen.

2009 stieg Warner Music in den USA aus YouTube aus und kündigte alle Verträge mit dem Google-Videoportal. Der wenig spannende Lizenzstreit hatte nun ein wissenschaftliches Nachspiel, das die Musikindustrie zum Nachdenken bringen dürfte: Laut einer in US-Medien kursierenden Studie hat Warner nämlich durch den Verzicht auf die Werbe- und Einnahmenplattform YouTube ein deutliches Plus erwirtschaftet. Vor allem die Top-Acts profitierten von dem Rückzug.

Pro Woche hat Warner demnach 10.000 zusätzliche Einheiten von den Top-Alben verkauft, errechneten die Wissenschafter von der Universität Colorado und der Fairfield Universität. Hochgerechnet ergibt sich damit ein Verlust von rund 40 Millionen Dollar pro Jahr, wenn ein Label seine Songs auf YouTube freigibt.

Der Grund: Immer mehr Menschen hören Musik über die Videoplattform. YouTube zahlt den Labels pro Ausspielung Geld und dient auch als Werbeplattform. Die Studie zieht nun erstmals den Schluss, dass sich die Hörer Alben deswegen nicht kaufen, weil sie die Songs ohnehin gratis und ohne Registrierung bekommen.

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