Medienpolitischer Nebenschauplatz

at // Der medienpolitische Machtpoker der Koalititonsregierung fordert ein Opfer. Andreas Unterberger, Chefredakteur der Wiener Zeitung, muss Richard Göweil weichen. Unterbergers Vertrag wäre 2010 ausgelaufen. Nun muss er dem langjährigen Wirtschaftsressortleiter der Tageszeitung Kurier bereits im November den Chefredakteursposten überlassen.
Sensenmänner und Putschisten

Der Wechsel ist bereits im Medienstaatssekretariat abgesegnet worden und von allen Seiten bestätigt. Unterberger lässt dazu wissen, dass die Ablösung für ihn überraschend käme und "kein Mensch mit ihm gesprochen hätte". FPÖ und BZÖ kommentieren diesen Wechsel an der Spitze der Tageszeitung sehr emotional. FPÖ-Obmann Hein-Christian Strache zeigt sich "fassunglos" wie Unterberger "von Bundeskanzler Faymann und Staatssekretär Ostermayer weggeputscht wurde". Er nennt die beiden "Sensenmänner" und Unterberger einen "wesentlicher Teil der rot-weiß-roten Zeitungsidentität". Der BZÖ-Mediensprecher Stefan Petzner nimmt nicht weniger affektvoll Stellung und spricht von einem "Putsch". "Dieser rote Medienputsch ist bezeichnend für den Umgang der SPÖ mit kritischen Journalisten. Der Rausschmiss Unterbergers sollte auch allen anderen unabhängigen Medien und Journalisten zu denken geben", warnt Petzner. Ungeachtet dessen wiederholt sich an der Spitze der "Wiener Zeitung" ein schon traditionelles politisches Schauspiel.

Wirtschaftsblatt Online FPÖ Bundespartei/HC Strache BZÖ Pressedienst/Petzner DerStandard.atDiePresse.com

Kommentare