Medien-Führungskräfte-Fluktuation nimmt ab

Die dritte und jüngste Schickler-Fluktuationsstudie offenbart bemerkenswerte Unterschiede im Vergleich von Medien-Gattungen, Hierarchie-Ebenen und Aufgabenfeldern. Seit dem Krisenjahr 2009 sank die Fluktuation - minus 42 Prozent - am deutlichsten im Bereich Fernsehen. Dahinter rangiere Zeitschriften und Zeitungen mit einem Rückgang des Führungskräfte-Austauschs um 35 und um 20 Prozent.
Böhler: "Große Restrukturierungen, die durch die Krise erzwungen wurden, sind bei vielen Medien-Unternehmen erst einmal abgeschlossen".
Während in den klassischen Medien "Ruhe" einkehrt, bleibt die Jobwechsel-Bereitschaft in den Online-Medien jenseits des von Schickler errechneten Medianwertes für das Segment von 11 Prozent. Dieser Fluktuationsgrad resultiert jedoch aus den zahlreichen neu geschaffenen Jobs. Zwei Drittel der Online-Jobs in deutschen Medien-Unternehmen werden mit externen Managern besetzt.
Bei Betrachtung der Hierarchie-Ebenen zeigt die Schickler-Fluktuationsstudie, dass die Zahl der Vorstände- und Geschäftsführer-Wechsel seit 2009 um 24 und bei auf Abteilungsleiter-, Ressort- und Verkaufsleiter-Ebene um 44 Prozent zurück ging. Unvermindert schnell dreht sich das Job-Karussell unter Chefredakteuren und Bereichsleitern. Auf diese Ebene entfallen rund die Hälfte aller Wechsel in der Hierarchie-Ebene-Betrachtung. Die
Fluktuation ist hier um nur 10 Prozent gesunken.
Die Analyse nach Aufgabenfeldern zeigt wiederum, dass in den marktnahen Medienbereichen "Redaktion/Programm" und "Marketing/Werbung" die Fluktuation seit 2009 um 29 und 58 Prozent reduziert werden konnte. Allerdings wurden die Sales-Bereiche in den deutschen Medien-Unternehmen ab 2009 grundlegende reorganisiert und durch den Austausch von Führungskräften neu aufgestellt, kommentiert Böhler.
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