Managementfehler sind Produktivitätskiller

"Ernüchternd" nennte Studien-Autor
Alois Czipin das Ergebnis, das "zeigt, dass im Durchschnitt bei allen Unternehmen im vergangenen Jahr rund 41 Prozent der Arbeitszeit unproduktiv verwendet wurden". Bei im Schnitt 220 Arbeitstagen pro Jahr sind 91 Arbeitstage Leerlauf in der Tat ernüchternd.
Czipin spricht von einer "dramatischen Verschlechterung des bereits negativen Trends", der seit den vergangenen Jahren klar erkennbar wurde. "Das ist schlecht für die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Österreich", resümiert Czipin. Das Produktivitätsniveau nimmt, nach dem der unproduktive Anteil im Jahr 1998 auf 38 gesunken war, wieder ab. 2007 betrug der Anteil unproduktiver Zeit an der Gesamtarbeitszeit 36, 2008 38 und 2009 41 Prozent. Czipin hält ein Effizienzverlust-Niveau von 33 Prozent für möglich und machbar.

Die Feldforschung des Beratungsunternehmens ergab, dass "schlechte operative Planung und Steuerung sowie zu wenig Führung für rund 64 verlorene
Arbeitstage in Österreich" verantwortlich sind. Das sind immerhin zwei Drittel des gesamten Effizienzverlustes. Czipin: "Es gibt akuten Handlungsbedarf für die Führungsmannschaften heimischer Unternehmen."
In der vorliegenden Studie wird aber nicht nur bemängelt. "Der kürzeste Weg zur Hebung von Produktivitätsreserven ist die Umkehr des Verhältnisses von Administrations- und Führungsaufgaben", ist zu lesen.
Werner Girth, Managing-Partner bei
Czipin Consulting beziffert die für Produktivitätsniveau-Gewinnung nötige Aufgaben-Verteilung: "40 Prozent proaktive Führung, 25 Prozent reaktive Führung, 15 Prozent Training und Coaching und 20 Prozent Administration wäre die wünschens- und erstrebenswerte Einteilung der Arbeitszeit für Manager." Czipin ergänzt abschließend: "Der Schlüssel liegt im richtigen Delegieren von administrativen Tätigkeiten und einem verstärksten Fokus auf operative Themen."
atmedia.at
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