"Lichtgrenze" ist deutsches Wort des Jahres 2014

Das Brandenburger Tor in Berlin ist nachts rot beleuchtet, mit einer Reihe von Kugellampen im Vordergrund.
Deutschland: "Schwarze Null" und "Götzseidank" auf Rang zwei und drei.

Die "Lichtgrenze" ist das Wort des Jahres 2014 in Deutschland. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) erinnerte mit ihrer am Freitag in Wiesbaden bekannt gegebenen Entscheidung an die Lichtinstallation, mit der bei den Feierlichkeiten zum Mauerfall vor 25 Jahren an den Verlauf der Berliner Mauer erinnert wurde (hier finden Sie mehr Eindrücke der Installation).

Eine Reihe leuchtender Kugeln erstreckt sich über einen Fluss, während Menschen am Ufer entlanggehen.
People walk under the lit balloons installation along the river Spree in Berlin November 8, 2014. A part of the inner city of Berlin will be temporarily divided from November 7 to 9, with a light installation 'Lichtgrenze' (Border of Light) featuring 8000 luminous white balloons to commemorate the 25th anniversary of the fall of the Berlin Wall. REUTERS/Fabrizio Bensch (GERMANY - Tags: POLITICS ANNIVERSARY SOCIETY)
Der Begriff spiegle in besonderer Weise die großen Emotionen wider, die das Ende der DDR im Herbst 1989 auch 25 Jahre später noch in ganz Deutschland hervorrufe, begründeten die Sprachforscher ihre Wahl. Auf Rang zwei landete die Bezeichnung "Schwarze Null", die die Bemühungen der Bundesregierung um einen ausgeglichenen Haushalt beschreibt. Die Debatte um die "Schwarze Null" habe fast das gesamte Jahr geprägt, erklärte die GfdS. Den dritten Platz nahm in Anspielung auf das Siegtor von Mario Götze im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft der Ausdruck "Götzseidank" ein.

Unter der Führung des Langenscheidt-Verlags war bereits Mitte November "Läuft bei dir" zum Jugendwort des Jahres gewählt worden.

"Situationselastisch"

In Österreich wurde erst vor einer Woche der von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) geprägte Begriff "situationselastisch" zum Wort des Jahres 2014 gewählt. Auch das österreichische Unwort des Jahres, "Negerkonglomerat", kam von einem Politiker, der ehemalige FPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Mölzer verwendete es in einer Wahlkampfrede. Die Ergebnisse der Abstimmung wurden von einer Fachjury unter der Leitung von Rudolf Muhr von der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Universität Graz in Kooperation mit der APA-Austria Presse Agentur bekannt gegeben.

Die Kandidaten zum Wort und Unwort des Jahres 2014

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