Legendärer US-Journalist Ben Bradlee gestorben
Der zur Zeit der legendären Watergate-Enthüllungen verantwortliche Chefredakteur der US-Zeitung Washington Post, Ben Bradlee, ist tot. Bradlee starb in seinem Haus in Washington am Dienstag mit 93 Jahren eines natürlichen Todes, wie die Zeitung berichtete. US-Präsident Barack Obama würdigte die Leistungen Bradlees für den Journalismus.
Obama erklärte, der Journalismus sei für Bradlee "mehr als nur ein Beruf gewesen". Vielmehr habe er ihn als ein "öffentliches Gut" begriffen, das wichtig für die Demokratie des Landes sei. Bradlee habe Reporter dazu gebracht, "Geschichten zu erzählen, die erzählt werden mussten", erklärte Obama. "Diese haben uns geholfen, die Welt und einander ein bisschen besser zu verstehen."
"Mut einer ganzen Armee"
Bernstein und Woodward veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung zum Tod ihres früheren Chefs: Bradlee sei ein "wahrer Freund" und ein Anführer in der Branche gewesen. "Sein einziges unnachgiebiges Prinzip war die Suche nach der Wahrheit", erklärten sie. Der Mann habe den "Mut einer ganzen Armee" gehabt. Der damalige Verleger Donald Graham würdigte Bradlee als "besten US-Chefredakteur seiner Zeit".
Bradlee wurde 1921 in Boston geboren und studierte an der renommierten Harvard-Universität. Für die Washington Post und die Newsweek arbeitete er unter anderem als Reporter und wurde in dieser Zeit ein Freund des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. Im Jahr 1968 übernahm er als Chefredakteur die Geschicke der "Washington Post". Den Posten gab er 1991 ab, er blieb aber Vizepräsident der Zeitung.
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