Lebensmittel sind eine E-Commerce-Nischen-Kategorie

In Interspar.at und den Webshops der Spar-Gruppe wird ebenso wie bei Penny nur Non-Food-Sortiment verkauft.
Diesem Online-Minimal-Angebot steht eine, auf ihren Sättigungsgrad zulaufende Internet-Durchdringung in Österreich. Ein eventuell vorhandendes Marktpotenzial und die Nachfrage nach Lebensmittel-Verkauf über Online-Shops bleibt ungedeckt. Die stationären Lebensmittel-Einzelhändler argumentieren, dass der Online-Verkauf von Produkten aus ihren Food-Sortimenten an der Nachfrage nach Frische, Regionalität und Bio-Qualität, die Kunden prinzipiell im Filialen und Niederlassungen als gegeben und gewährleistet sehen, scheitere.
Einstweilen bleibt das Online-Geschäft eine Domäne von Nischen-Anbietern oder ein räumlich begrenztes Angebot wie im Falle von
Billa.
"Irgendwann werden aber auch die großen Ketten des stationären Lebensmittelhandels ihre Produkte online anbieten müssen", glaubt
Michael Oberweger, bei
RegioPlan für die Consulting-Projekte Verantwortlicher.
Seiner Ansicht nach entscheidend für diesen Angebotsschaffung sind drei Kriterien:
- der Generationswechsel von den Digital Immigrants zu den Digital Natives wird aufgrund der steigenden Internet- und E-Commerce-Affinität die Nachfrage nach Online-Lebensmittel-Vertrieb stimulieren;
- der Anteil berufstätiger Frauen steigt und deren zeitliche Ressourcen für den Lebensmittel-Einkauf schwinden;
- Convenience und Zeitersparnis werden den Online-Lebensmitteleinkauf fördern.
Diese Trends und Argumente kann der stationäre Lebensmittel-Handel jedoch unterlaufen und tut dies auch schon. Die Ausdehnung von Ladenöffnungszeiten ist ein Weg. Ein weiterer Weg ist die Erhöhung des Anteils der Fertiggerichte am Sortiment zu erhöhen und das Angebot an frisch zubereiteten Mittagsmenüs und Imbiss-Angeboten in Lebensmittel-Märkten in urbanen Räumen auszubauen.
Dazu kommt, dass Lebensmittel-Filialisten Tankstellen-Ketten, wie dies
Billa an den Jet-Tankstellen vorexerziert, als zusätzliche Vertriebslinien etablieren und dort Frischware aus den Obst-, Gemüse- und Gepäck-Sortimenten anbieten.
Oberweger ist überzeugt, dass Lebensmittel-Einzelhändler künftig nur mehr über Multi-Channel-Vertriebskonzepte reüssieren können.

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