Kupplerin mit Hundeleine

Sonya Kraus geht ab Sonntag unter die Kupplerinnen. In der Vorabendshow "Tierisch verliebt" versucht sie auf Sat.1 (19.00 Uhr) einsame Seelen unter eine Haube zu bringen. Besonderheit: Bei der Wahl des Partners wird auch das Haustier ein Wörtchen mitzureden haben - die Singles sind allesamt erklärte Tierfreunde. Zunächst sind sieben Folgen geplant.
Die Moderatorin im Interview über ihre beiden Hunde und persönliche Kuppel-Erfahrungen beim Gassi gehen.
KURIER: Lernt man als Tierhalter eigentlich schneller Leute kennen?
Sonya Kraus: Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass man gerade beim Gassi gehen mit dem Hund Menschen kennenlernt, bei denen man normalerweise nie auf die Idee käme mit ihnen auch nur ein Wort zu wechseln, weil man sie in eine ganz andere Ecke stellen würde. Man kommt ins Gespräch und stellt fest „Wow, super Typ“ oder „Großartige Frau“.“
Tiere erleichtern also den Kontakt?
Auf jeden Fall, Tiere schaffen eine Gemeinsamkeit und man kommt raus in die Natur. Tierbesitzer sind außerdem viel bindungsfähiger, weil jedes Tier Verantwortung bedeutet, man gibt viel und muss sich einschränken. Bei einer Schlange, die man bloß einmal im Monat füttert, und deren Terrarium man nur einmal in der Woche sauber macht, natürlich weniger als bei einem Hund, mit dem man dreimal am Tag vor die Tür muss.
So gesehen waren Ihre Hunde ja eine gute Vorbereitung für Ihre Kinder.
Das sage ich auch immer, sie waren ein gutes Training in Erziehungsfragen und in Sachen Verantwortung, denn meine riesigen schwarzen Köter kann man auch nicht mal eben kurz jemandem geben und sagen „Pass‘ mal ein Stündchen auf die beiden auf (lacht).
Sie haben zwei Doggen?
Das eine ist ein Doggen-Mischling und das andere ein Dobermann-Elefant-Mischling. Beides quergemixte Straßenköter vom Tierschutz, sehr unhandlich.“
Dobermänner werden ja gern mal falsch eingeschätzt.
Ja, sie sind intelligent, neurotisch und wahnsinnig sensibel. Ich hatte mal einen Dobermann, der hat die deutsche Sprache verstanden. Wir mussten alle sechs Wochen ein neues Wort für Gassi gehen erfinden, weil er wieder kapiert hatte, was Gassi gehen bedeutet, dann ist er ausgeflippt und hat die Leine geholt.
Mit so einem Hund kann man als Frau sogar spät abends noch
Gassi gehen.
Nicht nur abends, ich kann sogar eine Nachtwanderung einlegen, wenn ich will. Zuhause sind es die gutmütigsten Tiere, ich setze sogar mein Baby neben die Hunde, aber nachts sind die Hunde ganz anders drauf.
Hätte ein Mann, der keine Tiere mag, überhaupt Chancen bei Ihnen?
Dann wäre er nicht mein Mann, so einfach ist das. Menschen, die nicht erkennen wie bereichernd Tiere für Menschen sein können und sie nicht wertschätzen, kämen für mich gar nicht in Frage. Man erkennt die Entwicklung einer Gesellschaft nicht zuletzt daran, wie sie Tiere behandelt.
Hinweis: In ihrem aktuellen Buch "Baustelle Baby: Ein Aufklärungsreport" redet die umtriebige Moderatorin und Mutter zweier Kinder hemmungslos über Schwangerschaft, Sex währenddessen und danach und die stärkste Droge der Welt: Mamahormone. Erschienen im Bastei Lübbe-Verlag.
(Das Gespräch führte: CLAUDIA BÖHM)
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