ORF

Kulturmontag bringt Houellebecq-Interview

Der französische Starautor spricht über seinen neuen Skandalroman "Unterwerfung".

Ein islamisches Frankreich: Dieses Gedankenspiel liegt Michel Houellebecqs neuestem Roman "Unterwerfung" zugrunde.

Der Roman beschreibt, wie im Jahr 2022 in Frankreich ein muslimischer Präsident mit Unterstützung der Bürgerlichen an die Spitze des Staates kommt. Schnell hieß es in den Medien, Michel Houellebecq, Enfant terrible der Literaturszene, habe ein islamophobes Werk geschrieben.

Das Attentat in Paris, dessen damals aktuelles Cover eine Karikatur des Autors zeigte, tat ein Übriges. Die Folge: Michel Houellebecq tauchte unter, bekam Morddrohungen und sagte alle öffentlichen Auftritte ab. Erst in Köln trat unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ein sichtlich von den Attentaten betroffener Schriftsteller erstmals wieder auf die Bühne. Einer der ermordeten Karikaturisten war ein guter Freund. Der "Kulturmontag" (22.30 Uhr, ORF2) hat den Autor unter strengster Geheimhaltung zu einem seiner wenigen Interviews getroffen.

Der meint, "Unterwerfung" sei eben kein islamophober Roman. Man habe aber das Recht, einen solchen Roman zu schreiben, wenn man das möchte – so Houellebecqs kämpferische Worte gleich zu Beginn. Und: "Der Terroranschlag auf die Karikaturisten ist keine Überraschung. Seit Jahren drohen Islamisten, die Zeichner zu töten, jetzt waren sie erfolgreich."

Kommentare