Kronehit wird weiter österreichweit senden

Ein Mann mit Brille und orangefarbenem Hemd gestikuliert.
atKronehit, bisheriger Inhaber einer österreichweiten Privatradio-Lizenz, ist der einzige Bewerber in der Ausschreibung für die fortgesetzte bundesweite Privatradio-Zulassung. Die Bewerbungsfrist endete am 18. März. Ernst Swoboda, dem Geschäftsführer des Radio-Unternehmens passt das ganz gut, da die Lizenz-Erteilung "nun so rasch geht, wenn es keine weiteren Bewerber gibt". Damit sind, wie er erklärt, auch jahrelange Rechtsstreitigkeiten ausgeschlossen. "Die Wiedererteilung wäre aber auch im Falle von weiteren Bewerbern wohl nicht in Frage gestanden", stellt er im Gespräch mit atmedia.at dazu fest.

Kronehit hat nun, neben der mehr als wahrscheinlichen Lizenz-Erteilung, noch einen weiteren Grund zur Freude: den zehnten Geburtstag als österreichweites Privatradio, der entsprechend gefeiert wird.

Swoboda reflektiert diese Dekade in der " Kronehit den österreichischen Radiomarkt nachhaltig prägte." Einerseits habe man für einen Schub in Richtung Dualität gesorgt und anderseits für Wachstum. "In ganz Europa geht die Zahl der jungen Hörer zurück, nur nicht in Österreich. Das ist das Verdienst von Kronehit", ist Swoboda überzeugt.

So gut hat es allerdings nicht immer ausgesehen für das Radio, an dem Kurier und Kronen Zeitung beteiligt sind. "Der Start 2004 war schwierig, die Situation heute ist mittlerweile, was sämtliche Parameter betrifft, einfach super", macht Swoboda eine Zwischen-Rechnung. So habe sich die beim Start der bundesweiten Ausstrahlung mit 4,7 Prozent (10+, 2. Halbjahr 2004) beziehungsweise 6,7 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen recht bescheiden ausnehmende Tagesreichweite bis Ende 2013 auf 12,3 Prozent (10+; Radiotest 2. Halbjahr 2013) beziehungsweise 18,2% (14-49) fast verdreifacht. Im zweiten Halbjahr 2013 konnte an den Werktagen sogar die magische Schwelle von einer Million täglichen Hörern übersprungen werden, beziffert der Kronehit-Geschäftsführer die Verbreitungsentwicklung des Radioprogramms.

Fünf Prozent der aktuellen Reichweite erreicht der Sender laut Radiotest über die digitale Verbreitung. Das Kronehit.at-Angebot ist vielfältig. In Summe gibt es neben dem Hauptstream 16 weitere Webchannels: Von dauerhaften Streams wie Kronehit Fresh und Kronehit Charts über kurzfristige wie Kronehit Pink anlässlich eines Pink-Konzerts bis hin zur App kronehit select, bei dem sich das Musik-Angebot nach dem Hörer-Geschmack richtet. Ergänzt wird dies durch Community-Building und Hörer-Sender-Bindung via Facebook-Forum. Damit habe, vergleicht Swoboda, Kronehit Anfang Dezember 2013 Ö3 überholt und ist inzwischen der stärkste deutschsprachige Sender. "Natürlich ist es ein kleiner Vorteil, dass das der ORF noch nicht darf", räumt Swoboda ein.

Mit dem öffentlich-rechtlichen Mitbewerber hat Swoboda noch eine Rechnung offen, wie er sagt. Diese Woche will der Kronehit-Geschäftsführer gegen einen Bescheid der KommAustria beim Bundesverwaltungsgericht berufen. Dieser bescheinigte dem ORF in Folge einer Klage seitens Kronehit und dem Verband Österreichischer Privatsender "ein differenziertes und ausgewogenes Gesamtprogramm". Swoboda erachtet diesen Entscheid als "kurios" und einen "Fall für den Gesetzgeber".

Wenig Verständnis hat er zudem für den Vorstoß in Richtung digitales Radio von ORF-Hörfunk-Direktor Karl Amon. Er peilt eine Gesetzesänderung an, damit dem ORF - sollten eines Tages digitale Radio-Programme ausgestrahlt werden dürfen - eine Ausweitung seines Hörfunk-Portfolios ermöglicht würde. "In zehn Jahren gern. Davor geht das aber sicher nicht", lehnt Swoboda Amons Ansinnen jetzt ab.

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