Kronehit und Privatsender-Verband klagen gegen ORF-Radios
"Das im Vergleich zu allen anderen öffentlich-rechtlichen Radiosendern in Europa geradezu überbordende reine Unterhaltungsangebot in den ORF-Radios, vor allem natürlich auf Ö3, und das konsequente Negieren des Programmauftrags in den Sparten Kultur, Sport und Information führt zum einen zu einer dem Gesetz klar widersprechenden Verzerrung des Radioangebotes am Markt, zum anderen aber vor allem aus der Sicht des Radiokonsumenten dazu, dass dieser für seine Rundfunkgebühren de facto Nichts erhält", stellt dazu Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda fest. Der ORF biete vor allem auf dem bei weitem meist gehörten ORF-Radiosender Ö3 nur das an, was man als Radiohörer auch ohne Gebühren auf Privatsendern hören könne. "Ein unhaltbarer Zustand", so Swoboda.
Unterstützt wird die von
Kronehit angeführte Beschwerde vom Verband der
Privatsender (VÖP). Dessen Vorstandsvorsitzender
Klaus Schweighofer erklärte dazu: "Wir haben bereits aufgezeigt, dass das TV-Programm eine starke Unterhaltungsorientierung hat. Damit hat der
ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag vernachlässigt. Im Radio sehen wir die Situation ähnlich.
Ö3 als stärkster Radiosender des
ORF ist mit kommerziellen Programmen völlig verwechselbar und räumt den öffentlich-rechtlichen Inhalten so gut wie keinen Raum ein. Die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags in allen ORF-Programmen ist jedoch unverzichtbar, um die Rundfunkgebühren, die alle Österreicher zahlen müssen, zu rechtfertigen."
Kronehit hat darüber hinaus noch eine weitere Beschwerde gegen
Ö3 laufen. Es geht dabei um einen behaupteten Missbrauch der Marktmacht im Zusammenhang mit Medienpartnerschaften mit Konzertveranstaltern.
"Ein freundlicher Akt schaut anders aus", meint dazu Amon. "Ich gehe jedoch davon aus, dass die Beschwerde von der KommAustria abgewiesen wird, da die Kritik an den ORF-Radioprogrammen nicht gerechtfertigt ist. Ich hoffe, dass letztendlich die Vernunft überwiegt."
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