Kostenlos anmelden! Ja, hier!

atWas wollen uns Menschen weismachen wenn sie uns auf ihren Websites einladen, uns kostenlos für irgendetwas anzumelden? Verstehen sie diese Phrasierung? Ich nicht! Haben sie sich schon jemals irgendwo kostenpflichtig angemeldet? Bei Golfclubs vielleicht! Dort macht Geldausgeben ja Spaß. Da fällt eine einmalige Anmeldung um tausende Euro nicht weiter auf.
Aphrodisiakum kostenlos

Melden sie sich zur nächsten Steuerprüfung kostenpflichtig an!! Das hätte der Finanzminister gern. Sich kostenlos anzumelden ist doch schreiender Unsinn.

Dafür dass ich in den meisten folgenden Anmeldeformularen von Namen, Geburtsdatum über Haushaltsgrösse und Haushaltseinkommen bis zu meiner Körbchengrösse und dem Kosenamen des Schmusetiers meiner Tochter alles rausquatschen soll! Um soziodemografische Daten, sensible Daten, wohlgemerkt, abzugreifen, locken unzählige Webangebote mit dem Konsum-Aphrodisiakum kostenlos. Das soll Hemmschwellen abbauen.

Das Adjektiv kostenlos macht uns Käuferinnen und Konsumierer ja willenlos und schwach. Und danach sind wir umso exhibitionistischer mit unserer Privatsphäre beim Anmelden. Denkste! Also weg mit den ganzen Kostenlos-anmelden-Buttons! Aber rasch. Als Ergänzung schlage ich einen kostenpflichtigen Rhetorikkurs vor, in dem das Auflösen von sprachlichen Paradoxien gelehrt wird.

Irene Adler, Provinz-Marketing-Expertin, meldet sich, wenn überhaupt, nur kostenlos an. Basta!

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