Konsumgüter-Online-Umsatz in Österreich verdreifacht

Das Marktforschungsunternehmen spricht angesichts der zunehmenden, durch die Digitalisierung ausgelöste Transformationsgeschwindigkeit im Einzelhandel von einem "Gespenst das in Europa" umgeht. Und dieses "Onlinehandels-Gespenst" wird, vergleichbar dem Geist in der Flasche, grösser und grösser. Aus drei Prozent Einzelhandelsumsatz-Marktanteil im Jahr 2006 sind nun neun Prozent geworden und könnten in sechs Jahren 25 Prozent werden. Und dieses "Gespenst" wird, wozu es keiner allzu ausgeprägten hellseherischen Fähigkeiten bedarf, wie andere Branchen und Märkte zuvor, die Funktion und das Aussehen des stationären Handels verändern.
Stationäre Einzelhandelsniederlassungen werden, skizziert
Hanna Bomba-Wilhelmi, Geschäftsführerin von
RegioPlan
Consulting, künftig "verstärkt andere Funktionen übernehmen, wie etwa Reparaturen, Recycling, Wartung von Geräten, Warenversand-Leistungen anbieten, etc." Darüber hinaus werden, wie sie betont, "soziale und emotionale Aspekte eine wichtigere Rolle" im stationären Handel spielen, Konsumenten zu Spontankäufen motivieren und diesen Erlebnisse rund um Produkte und Sortimente anbieten.
Die
RegioPlan-Geschäftsführerin verweist dabei auf Pop-up-Stores oder Concept Stores, die die Verkaufsorte zu Party-Locations oder in Konsum-Kunstgalerien umfunktionieren. "Shops avancieren zur Orten der Kommunikation, der Inspiration und Zonen sinnlicher Markeninszenierungen", ist Bomba-Wilhelmi überzeugt.

Bekannt ist, dass Einzelhandelssegment ganz unterschiedlich weit in die digitale Transformation verstrickt sind und beispielsweise der Buch-, Elektro- und Computerhandel schon geraume Zeit diesen Veränderungsprozess durchlaufen. Während der Handel mit Möbel, Drogerien, Parfümerien, Baumärkte und der Lebensmittelverkauf in Österreich noch die niedrigsten Online-Anteile an ihren Umsätzen aufweisen.

Hinsichtlich des Online-Anteils am Einzelhandelsumsatzes liegt Österreich, was durchaus überraschend ist, auf gleichem Niveau wie
Norwegen, Schweden und Dänemark, drei Märkte, die, gemessen am europäischen Schnitt, sehr frühe eine nahezu vollständige digitale Versorgung ihrer Bevölkerung erreichten.
Wird der Online-Anteil am Handelsumsatz am Konsumenten-Potenzial relativiert, liegt Deutschland mit elf Prozent unter und die Schweiz mit zehn Prozent über dem Niveau von Österreich. Und die USA sind, in dieser Betrachtung, mit sechs Prozent Online-Retail-Volumen als unterschiedlich entwickelter E-Commerce-Markt zu interpretieren.
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