Kaufzeitungs-Druck

Eine Grafik zeigt die Entwicklung von Auflage und Werbeumsatz von Zeitungen weltweit zwischen 2008 und 2012.
int, at"Österreichs Kaufzeitungen stemmen sich gegen den internationalen Trend", funkt Gerald Grünberger, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Zeitungen vom WAN-IFRA-Kongress in Bangkok nach Wien. Er sieht sich zu dieser Stellungnahme durch die Veröffentlichung der World Press Trends veranlaßt, die ein schauriges Bild sowohl von der Auflagen- als auch Werbeerlös-Entwicklung von Zeitungen weltweit liefern. Europas Titel sind, wie folgendes Chart zeigt, stärker als ihre Pendants in anderen Weltregionen von, unter anderem Versäumnissen als Reaktion auf die Digitalisierungsdynamik betroffen:

"Die verbreitete Auflage der österreichischen Kauftageszeitungen ist von 2008 bis 2012 um 4,4 Prozent gesunken", spezifiziert Grünberger den angesprochenen Kraftakt.

Die Kehrseite dieser Medaille ist wiederum, dass Österreich auch in der Digitalisierung vergleichbaren internationalen Märkten hinterher hinkt. Und dass zwischen realen medialen Reichweiten und den darin eingesetzten Mediabudgets ein Missverhältnis besteht, das auch österreichische Experten durchaus als "krass" bezeichnen.

Der VÖZ fordert zur Eindämmung der durch die Digitalisierung leck-geschlagenen und bedrohten wirtschaftlichen Refugien der Kaufzeitungen vom Gesetzgeber ein Leistungsschutzrecht und die Umsetzung eines Media-fit-Paketes, das "Strukturfördermaßnahmen für das Transformationsmanagement von Verlagen oder die Leseförderung unter Jugendlichen" vorsähe.

Ein Mann im Anzug sitzt an einem Tisch mit zwei Stapeln Zeitungen.
Gerald Grünberger: "Die österreichischen Kauf-Tageszeitungen stemmen sich gegen ein Hyperangebot am digitalen Medienmarkt und gegen konkurrierende Gratisblätter." (c: vöz)

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