Judenvertreibung in der Wiener Nachbarschaft

Eine Gruppe von Kindern und zwei Frauen posieren für ein Schwarzweißfoto.
Der Wiener Stadtsender W24 gedenkt am Wochenende den Novemberpogromen vor 75 Jahren.

Strom der Erinnerung“: So heißt der Programmschwerpunkt, den der Wiener Stadtsender W24 zum Gedenken an die Novemberpogrome vor 75 Jahren zeigt. Am Wochenende kommen Zeitzeugen zu Wort, die sich erinnern, wie Wien von einer Stadt voller jüdischer Mitbürger zu einem Hort der Hetze wurde.

„Ausgehend vom Wien der Dreißigerjahre erzählen 20 Menschen, die ihre Kindheit oder Jugend in der jüdischen Gemeinde „Sechshaus“ (im Bereich der heutigen Bezirke 12 bis 15, Anm.) bzw. rund um die Herklotzgasse 21 verbracht hatten, in 15 Kapiteln von ihren persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen, die für sie den Holocaust ausgemacht haben“, sagt Kurt Raunjak, Chefredakteur von W24. Die Themen spannen sich vom jüdischen Alltag in Wien, über Flucht, Vertreibung und Mord während der Kriegsjahre bis hin zum Aufbau neuer Existenzen und Beziehungen im jungen Staat Israel.

24 Stunden nonstop

Am Samstag wird ab 20.15 Uhr in drei Folgen „W24 Spezial“ das Thema umfassend diskutiert, und ab Mitternacht wird der „Strom der Erinnerung“ 24 Stunden nonstop auf W24 und dem Wiener Community-TV-Sender Okto gezeigt.

Die Geschichten erzählen von Menschen aus der Nachbarschaft, von Juden, die vertrieben wurden und teils wiederkehrten, von einem lebendigen Leben der jüdischen Gemeinde mit Synagogen, die angezündet wurden. Der Propagandabegriff „Reichskristallnacht“ wird zu einem schauderhaften Begriff in einer Stadt, die Verbrechen an ihren Mitbürgern verübte. Die Gespräche sind nicht nur im TV zu sehen, sondern werden auch auf einer Doppel-DVD herausgebracht.

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