Jetzt offiziell: BBC setzt Jeremy Clarkson vor die Tür

Die BBC wird den Vertrag mit "Top Gear"-Moderator nicht erneuern.

Am Ende konnte ihn nicht einmal die Fürsprache von Premier David Cameron noch retten. Wie mehrere britische Tageszeitungen am Mittwoch berichteten, hat die BBC Jeremy Clarkson nun endgültig gekündigt. Der umstrittene Moderator war vor zwei Wochen vorübergehend suspendiert worden, nachdem er einen Produzenten seiner Show "Top Gear" tätlich angegriffen hatte.

In einem am Mittwoch veröffentlichten Untersuchungsbericht erhärteten sich nun die Vorwürfe gegenüber Clarkson. Der 54-Jährige habe seinen Kollegen so hart angegriffen, dass dieser sogar in die Krankenhaus-Notaufnahme musste. Hinzu seien verbale Ausfälle Clarksons "extremer Natur" gegen den Mitarbeiter gekommen. "Mit großem Bedauern" verkündete der Generaldirektor BBC, Tony Hall, daraufhin, dass er den Vertrag seines Starmoderators nicht erneuern werde. "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht", teilte Hall mit. Die BBC brauche unverwechselbare Stimmen, aber nicht um jeden Preis. "Für mich wurde eine Linie überschritten", sagte Hall. In dem Streit soll es ums Essen gegangen sein.

Der BBC-Chef setzte damit einen Schlussstrich unter einen lange schwelenden Konflikt. Der 54-jährige Clarkson, der zusammen mit seinen Co-Moderatoren James May und Richard Hammond die erfolgreichste Autoshow der Welt moderierte, hatte mit Sprüchen vor allem über andere Nationen seinen Arbeitgeber immer wieder verärgert und in Erklärungsnot gebracht.

In England geriet die Entlassung des ebenso streitbaren wie beliebten Clarkson in den letzten Wochen zu einem regelrechten Politikum. Die elfjährige Tochter von David Cameron drohte sogar mit Hungerstreik, sollte Clarkson nicht zurückkommen, erzählte der britische Premierminister in einem Interview mit dem Daily Mirror. Innerhalb kurzer Zeit unterzeichneten über eine Million Menschen eine Online-Petition mit dem Namen "BBC: Bring Back Clarkson".

Die Serie, in der Fahrzeuge aller Art getestet und bewertet werden und Experten miteinander "Benzingespräche" führen, gilt in Großbritannien und weit darüber hinaus als Kult unter Autofans. Weltweit hat sie bis zu 350 Millionen Fans, darunter fünf Millionen im Heimatland Großbritannien.

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