Inseraten-Ausgaben sollen gekürzt werden

Die Stadt Wien füttert als größter Einzelwerber unter den öffentlichen Stellen Österreichs Boulevard-Medien mit Millionen. Darauf wollen die Grünen bei den anstehenden Regierungsverhandlungen reagieren. Nach APA-Informationen wollen sie die Ausgaben für Inserate und Werbeschaltungen in der neuen Legislaturperiode um 50 Prozent reduzieren. Das Werbevolumen soll demnach pro Jahr um 10 Prozent gekürzt werden.
2014 meldete die rot-grün geführte Gemeinde mit den ihr nahestehenden Beteiligungen laut Medientransparenz-Daten etwa 41,5 Millionen Euro an Werbeschaltungen. Der Großteil der eingesetzten Werbegelder geht dabei an Boulevard- und Gratismedien wie Krone, heute und Österreich. Ein Umstand der bei Opposition und anderen Medien immer wieder für Kritik sorgt. Vor allem die SPÖ bereite damit den Boden für wohlwollende Berichterstattung auf, so der Vorwurf.
Offiziell wollen die Grünen derzeit - also vor Beginn der Koalitionsgespräche nächste Woche - nicht über Inhalte und Forderungen reden. Somit könne man auch zur Verhandlungsposition in Sachen Inserate nichts sagen, betonte eine Sprecherin gegenüber der APA. Sie verwies jedoch auf Aussagen der grünen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou in den vergangenen Wochen. Vassilakou hatte wiederholt angekündigt, über die Ausgaben in Sachen Werbung bzw. Information diskutieren zu wollen. Ein konkretes Limit hatte sie bisher jedoch noch nicht genannt. In der SPÖ wollte man sich auf Spekulationen vor den Koalitionsgesprächen nicht einlassen: "Wir kommunizieren keine Inhalte", sagte ein Sprecher am Mittwoch auf APA-Anfrage.
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