Ikeas emotionale Sprechhilfe

Verschiedene stilisierte Icons auf blauem Hintergrund, darunter Möbel, Essen und Alltagsgegenstände.
Ikea hilft mit einer Messaging-App und deren Emoticons an Fettnäpfchen der zwischenmenschlichen Kommunikation vorbei.

Immer wieder liest man irgendwo, dass digitalisierte Menschen ihre Gefühle nur mehr non-verbal und mittels Emoticons "zur Sprache" bringen. Diesen unordentlichen und ungeordneten inneren Triebkräften des Menschen widmet Ikea in den Niederlanden nun eine App. Die hat eine helle und eine dunkle Seite.

Eine Sammlung von IKEA-Produkt-Emoticons auf blauem Hintergrund.
Die helle Seite: Ikea überwindet mit derApp EmoticonsSprach- und Verstehensbarrieren zwischen Menschen. Konkret geht es um die Paar-Kommunikation von Frauen und Männern zuhause. Um verbale Klüfte zu schließen und Alltagsreibungen wegen Haaren im Waschbecken, offenen Zahnpasta-Tuben, wegen über alle Räume verteilte Socken, überfälliger Müll-Entsorgung und weiteren kleinen Teufeleien, die uns aneinander zur Weißglut treiben, zu verringern, kann Mensch sich per Emoticons unterhalten. Das Prinzip ist aus Chats oder von WhatsAppbekannt. Ikeawill damit die Liebe zweier Menschen oder zwischen Familien-Mitgliedern erhalten und schützen. Es sollen keine lauten Worte mehr wegen Hosen, T-Shirts oder Pullover, die längst im Kasten verstaut werden sollten oder wegen eines zu machenden ungemachten Bettes fallen. Emoticaler Friede möge sich verbreiten!
Ein Smartphone-Bildschirm zeigt eine Konversation mit IKEA-Emoticons über Schuhe und Aufbewahrung.
Die dunkle Seite: Die Emoticons fördern weiter die verbale Ausdrucks- um nicht zu sagen Sprachlosigkeit und reduzieren die zwischenmenschliche Kommunikation auf Informationsaustausch. Und wie wir alle wissen, ist der Inhalt in der Kommunikation zwischen Menschen nicht entscheidend dafür wie wir situativ zueinander in Beziehung stehen. Emoticons sind zwar smart. Aber auch nicht unbedingt klug. Gesprochene Sprache macht für- und voneinander klug und wissend.

Egal! Die App ist eine nette Idee von Ikea um Gutes zu bewirken und Sprachbarrieren zu überwinden. Nicht ganz uneigennützig mischen sich unter die Emoticons Einrichtungsgegenstände, Ikea-Shops und Produkte, die in direktem Zusammenhang mit dem Einzelhändler, zB. das Hot-Dog, stehen. Im Ikea-Messaging-Service kommunizieren Menschen miteinander und man teilt sich implizit in "Ikea-isch" mit.

Die Kreativ-Arbeit, die in dieser App und dem Kommunikationsservice steckt, stammt von der Amsterdamer Agentur LEMZ.

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