HRS.com und Hoteliers geraten aneinander

Ein grünes Schild zeigt an: „Zimmer Frei“.
atEine eingestellte Protest-Community auf Facebook und die Ankündigung die Online-Buchungsplattform zu "bestreiken" und keine Zimmer mehr ab 1. darauf zu vermarkten, kennzeichnen den seit etwa vierzehn Tagen schwelenden Konflikt zwischen Hoteliers, der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) einerseits sowie HRS.com und deren Tochter-Unternehmen Tiscover und Hotel.de andererseits.

HRS.com änderte seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen und erhöhte die Kommissionssätze von 12 auf 15 Prozent. Das hatte das Aufbegehren österreichischer Hoteliers zur Folge. Die Online-Buchungsplattformen würden ihnen zu groß, zu bedeutend und zu teuer, argumentieren sie.

"Die Vier- und Fünfstern-Hotellerie zahlt jährlich 46 Millionen Euro Kommissionsgebühren an Buchungsplattformen. Davon fließen 37 Millionen Euro ins Ausland", skizzierte Hans Peer, Präsident des ÖHV, Mitte Jänner in Schladming ein Problem. Weiters sollen, so eine Prognose, die Online-Vertriebskosten für Tourismusbetriebe zwischen 2008 und 2013 um 290 Prozent steigen. Dazu kommt weiters die Vertriebssyndikat-Bildung von HRS.com, Tiscover, Hotel.de, Expedia, venere und Hotels.com, die dem Verband sauer aufstösst und den Ruf nach Alternativen also einer günstigeren Online-Vertriebsplattform laut werden ließ.

Hotel-Websites wenig entwickelte Vertriebsinstrumente

Am 27. Jänner kündigte der ÖHV eine "einwöchige HRS.com-Zimmersperre" an, um gegen die Gebühren-Erhöhung und die AGB-Änderungen wie die Einführung einer Bestpreis-Klausel und Pönale für Stornos zu protestieren.

Die dazu eingerichtete Facebook-Community "HRS-freie Wochen" wurde von dessen Initiator, der rechtliche Konsequenzen befürchtet, geschlossen. Die dort entstandene Diskussion transferiert er zum Diskussionsforum neue HRS-Agb.

Die vorhandenen Alternativen zu Online-Buchungsplattformen, die proprietären, hoteleigenen Websites sind als Vertriebsinstrumente zu wenig ausgeprägt. 40 Prozent der österreichischen Hotellerie-Betriebe erwirtschaften, wie es dazu heißt, "maximal zehn Prozent ihrer Buchungen" über die eigenen Seiten.

Angesichts des Bedeutungszuwachses des Online-Vertriebes, der Schwäche der Hotellerie-Websites und des Kostendruckes der Großvertriebsplattformen steht der Wunsch nach einem günstigen Vertriebsweg im Raum.

Österreichische Hotelier-Vereinigung: Versachlichung der Diskussion Erhöhung der HRS-Kommission hat Konsequenzen

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