Horst Tappert: War "Derrick" bei der Waffen-SS?

Er war international einer der bekanntesten deutschen Schauspieler - und im deutschsprachigen Raum ohnehin eine Legende: Horst Tappert. Von 1974 bis 1998 lief die ZDF-Derie "Derrick" mit 281 Folgen und wurde in 102 Länder verkauft. Tappert, der 2008 verstorben ist, war Hauptdarsteller und Star der Krimiserie. Aber über sein eigenes Leben ließ der treuherzig blickende Mann mit den Kulleraugen zu Lebzeiten kaum etwas verlauten. Nun, fünf Jahre nach Tapperts Tod, wird aber wohl ausführlich darüber diskutiert werden.
Spätestens ab 1943 soll Tappert Mitglied der Waffen-SS gewesen sein, wie mehrere deutsche Medien berichten. Tappert selbst hatte in einem Interview erklärt, er sei lediglich Kompaniesanitäter in der Wehrmacht gewesen. Zum Ende des Krieges geriet er in Gefangenschaft.

SS-Panzergrenadierregiment
Becker beschäftigte sich unter anderem mit dem von Noelle-Neumann im Herbst 1945 in Tübingen mitbegründete Theaterunternehmen „Interessengemeinschaft Freilichtspiele“, für das 1947 auch Tappert tätig war. Da die Vergangenheit anderer dort beschäftigter Schauspieler nicht einwandfrei war, forschte der Soziologe auch im Falle des späteren Fernsehstars nach.
Eine Anfrage bei der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der deutschen Wehrmacht (WASt), soll ergeben haben, dass Horst Tappert zu einem noch unbekannten Datum Mitglied einer SS-Flak-Ersatzabteilung in Arolsen geworden sei. Am 22. März 1943 sei dieser überdies vom damals in Russland agierenden SS-Panzergrenadierregiment 1 „Totenkopf“ als Mitglied gemeldet worden sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte der damals 19-Jährige bei dem SS-Regiment demnach den Rang eines einfachen Grenadiers inne. Der FAZ bestätigte die WASt, dass ihre Akten verlässlich seien.
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