Der
ORFund dessen Tochtergesellschaften befinden sich in einer "dominanten, vertikal integrierten
Marktposition" in
Österreich, charakterisiert
Martijn van Hout, Country Manager der
M7 Groupin
Deutschland und
Österreich, den Status quo am TV-Markt. Aus einer starken
Marktposition kann wiederum eine Kontrolle von Zugangssystemes resultieren und diese wesentlichen Einfluss auf Reichweiten und damit auf Anteile am Werbemarkt haben.
M7ist über den Vermarkter
Eviso Austriaund mit den Produkten
HD Austria sowie
AustriaSathierzulande operativ tätig.
Die Gruppe dehnt nun ihre TV-Tätigkeiten weiter aus und launcht eine eigen Satelliten-TV-Plattform für den Markt, die dezidiert "als kostengünstige Alternative zur
ORF Digital-Plattform" positioniert ist und in den Wettbewerb mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehanbieter gehen wird. Für den Zuschauermarkt heißt das, dass es damit eine Alternative gibt, um "ohne
ORF-Karte sowohl die
ORF- als auch die privaten TV-Sender in HD-Qualität via Satellit zu empfangen". Es geht dabei um einen Markt von 2,04 Millionen Satelliten-Haushalten, denen das Unternehmen "ein noch umfangreicheres High-Definition-Fernseherlebnis und völlig neue, interaktive Funktionen wie
Replay TV, Multiscreen- und Video-on-Demand-Services aus einer Hand" bieten will. Weiters wird
HD Austriaüber die App
Now künftig Streaming-Inhalte vermarkten. Hout: "Mit der neuen
HD Austria-Plattform entsteht für österreichische Konsumenten, Händler und TV-Hersteller eine wirkliche Alternative zum bisherigen ORF-Karten-Monopol."
Allerdings spielt in der Schaffung dieser Satelliten-TV-Plattform der
ORF das Zünglein an der Waage. "Die wesentliche Hürde am Weg zur privaten TV-Plattform war die Zustimmung des
ORF, damit durch gemeinsame Verschlüsselung auch alle dessen öffentlich-rechtlichen Programme entschlüsselt und empfangen werden können," teilt das Unternehmen dazu mit. Der Jurist und Regulierungsexperte Alexander Zuser beurteilt "die Einigung mit dem ORF" als "einen weiteren Meilenstein in der Liberalisierung des österreichischen TV-Marktes". Denn diese sei im "Hinblick auf die im europäischen Vergleich extrem hohe Satelliten-TV-Penetration von 58 Prozent in Österreich höchst relevant für die gesamte TV- und Medienlandschaft". Zuser verweist auch auf einen Effekt dieses Markteintrittes: "Hersteller von Fernsehern und Satelliten-Receivern sind nun nicht mehr auf die zwingenden Vorgaben des
ORF, wie zum Beispiel die Reihung privater HD-Sender an hinterster Stelle in der Senderliste, angewiesen."
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