Grotkamps wollen WAZ umbauen

de"Über die wesentlichen Bedingungen des Erwerbs (...) ist Einigkeit erzielt" worden, ließ Petra Grotkamp vergangenen Montag über ihren Rechtsanwalt zur beabsichtigten Übernahme der 50 Prozent der Brost-Familie an der WAZ wissen. Günther Grotkamp, Ehemann von Petra Grotkamp und von 1975 bis 2000 Geschäftsführer der Mediengruppe, kündigt bereits den Umbau der WAZ an.
Bessere Ertragslage

Gegenüber der Financial Times Deutschland erklärt Grotkamp, dass nach geplanten Übernahme der Gesellschaftsanteile in der " WAZ Restrukturierungen stattfinden sollen, die zu einer größeren Ertragslage finden".

Sollte die Funke Familien Gesellschaft Mehrheitsgesellschafter werden, würden die "über 50 Tochterunternehmen zu größeren, profitablen Einheiten zusammengefasst und die Renditen der deutschen Regionalzeitungen verbessert werden". Weiters würde diese veränderte Gesellschaftterstruktur das Ende der Ära Bodo Hombachs als Geschäftsführer bedeuten und auf Christian Nienhaus mehr Arbeit zukommen.

Brost-Enkel verkaufen, Hombach geht, Funke-Enkel kommt

Unweigerlich würde auch die verfahrene Situation zwischen WAZ und Kronen Zeitung in Bewegung kommen, die ohnehin schon in den Händen von Nienhaus lag.

Dass Hombach geht - vorausgesetzt die Funke-Übernahme geht so wie derzeit geplant über die Bühne - bestätigt auch Ulrich Reitz, Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeine Zeitung. Eine Hürde auf dem Weg zur Funke-Mehrheit ist die Zustimmung des Testmentsvollstreckers der Brost-Enkel, die übrigens kein Interesse am Verlagsgeschäft haben, Peter Heinemann. Die Kinder Martin Brosts - Sohn des WAZ-Gründers Erich Brost - wollen verkaufen, erklärt Reitz.

Was will wiederum das Ehepaar Grotkamp als Teil der Funke Familien Gesellschaft: "Klare Gesellschafterstrukturen schaffen und sicherstellen, dass dei WAZ-Mediengruppe auch künftig als Familienunternehmen Erfolg haben kann".

Damit die WAZ in der Familie bleibt, wird Petra Grotkamps-Sohn Niklas Jakob Wilcke in den Gesellschafterkreis gehievt und "aufgebaut". Denn sowohl Petra Grotkamp als auch der 1927 geborene Günther Grotkamp sind keine Jungunternehmer mehr.

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