Google-Feindschaft verbindet Medien
Abseits dessen verliefen die Fronten in der Diskussion weitgehend entlang bekannter Linien: privater gegen öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie Österreich gegen Deutschland.
Breitenecker wirft beispielsweise dem
ORF vor, zu viele hochkarätige Lizenzen bei Fiktion und Sport zu kaufen und deshalb nicht mit seinem Budget auszukommen. Er plädierte für die "sauberste Lösung" und für einen rein gebührenfinanzierten
ORF, wobei dieser "den vollen Anteil" an den Gebühreneinahmen erhalten solle. "Eine Gebührenrefundierung braucht es dabei gar nicht, wenn gleichzeitig auf einige Lizenzrechte verzichtet wird", argumentiert Breitenecker.
ORF-Programm-Direktorin Kathrin Zechner widerspricht logischerweise und das mit Nachdruck. Sie betonte die Wichtigkeit des
ORF für Österreichs Kreative und für die Identität des Landes. "70 Prozent, der von mir verwalteten 340 Millionen gingen in originäre Produktionen", bezifferte sie die Wertschöpfungsleistung des Rundfunk-Unternehmens. Der "abgehobene Diskurs", in dem vom
ORF Sparmaßnahmen gefordert werden, keine Gebührenrefundierung vorgesehen ist und dennoch der gleiche Programm-Output verlangt wird, sei ein Druckmittel. "Irgendwann ist aber der Punkt erreicht, wo man aus Wasser Wein machen will. Und dagegen wehre ich mich", erklärte Zechner.
ATV-Programmdirektor Martin Gastinger, der demnächst mit der 100-Folgen-Soap
Wien Tag und Nacht, das größte programmliche Wagnis der Sendergeschichte on air bringen wird, trat für die Besteuerung jener Werbefenster ein, die keinerlei Wertschöpfung in Österreich lassen.
RTL-Bereichsleiter Medienpolitik
Tobias Schmid, damit indirekt angesprochen, meinte, ohne den Namen
Google auszusprechen: "Wir kämpfen ja längst gegen andere Mitbewerber." Er erläuterte, dass 50 Prozent der Gewinne der IP-Österreich im Lande blieben, weil die
Kronen Zeitung Hälfte-Eigentümer sei.
Drehbuch-Autor
Lukas Schmid wünscht sich als Content-Produzent, der sowohl schon für ProSiebenSat.1 als auch den
ORF gearbeitet hat, ein Klima der Kreativität bei den Sendern. "Es ist heute Knochenarbeit, die Ursubstanz einer Idee bei den Sender am Leben zu erhalten." Inhalte, insbesondere europäische Inhalte müssten im Fernsehen wieder mehr im Vordergrund stehen, verficht
Stefan Piech, CEO von your family entertainment und in dieser Funktion Betreiber des Kinderfernseh-Kanals RiC.
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