Glückspiel-Ausgaben in Österreich explodieren

Eine Grafik zeigt die Steigerungsraten der Konsumausgaben nach Bereichen im Zeitraum 2004-2014.
atDie Konsum-Ausgaben in Österreich stiegen um 35 Prozent. Dieser Anstieg betrifft den Betrachtungszeitraum von 2004 bis 2014. In diesem Jahrzehnt stieg die Inflation um 21 Prozent. Und Menschen verfügen nun um 35 Prozent mehr Geld als vor zehn Jahren. Aber es wird auch weniger gespart. Ein Grund dafür ist beispielsweise die mangelden Attraktivität konservativer Anlageformen wie das mittlerweile nahezu ertragslose Sparbuch. Laut RegioData sank die Pro-Kopf-Sparquote von 1.760 Euro im Jahr 2004 auf aktuell 1.370 Euro um 22 Prozent.

Wie RegioData in einer soeben vorgelegten Analyse ausweist, legten unter den privaten Konsum-Ausgaben die Kosten für Glückspiele, Ernährung sowie Bildung und Erholung am stärksten zu.

Die zwischen 2004 und 2014 wie Schwammerl aus dem Boden schießenden Online-Glückspiel-Angebote und die dadurch vereinfachte Such nach (monetärem) Glück schlägt sich einem Anstieg dieser Konsum-Ausgaben um 84 Prozent aus. In Österreich werden pro Kopf rund 460 Euro in den eigenen Glauben an das Glück investiert.

Für Ernährung geben Menschen in Österreich derzeit um 43 und für Bildung und Erholung um 41 Prozent mehr aus als vor zehn Jahren. Am wenigsten tiefer als 2004 greifen Konsumenten in ihre Taschen, um Bekleidung, Einrichtungsgegenstände und Hausrat zu erwerben. Für diese Produktkategorien geben sie 18 und 19 Prozent mehr aus als vor zehn Jahren.

Die jährlichen Konsum-Ausgaben betragen im Schnitt pro Kopf rund 20.500 Euro. Davon gehen 87 Prozent für den privaten und 13 Prozent für den nicht-privaten Konsum aus. Vor zehn Jahren betrug dieses Verhältnis laut RegioData 85 zu 15 Prozent. Die höchsten Anteile am privaten Konsum haben Ernährungs-, Wohnungs-, Verkehrs- sowie Bildungs- und Erholungskosten.

Die Steigerung der Ernährungskosten sind getrieben von höheren Kosten für Brot, Gebäck, Milchprodukte, Eier, Fleisch und Fisch. Zu den ebenso überdurchschnittlich ansteigenden Bildungs- und Erholungskosten trugen die zuvor erwähnten Glücksspiel-Ausgaben sowie die Gelder, die in Erziehung, Bildung, Freizeit und Sport investiert werden, bei.

Von der Steigerung der privaten Konsum-Ausgaben im Einzelhandel profitiert, laut RegioData, zunehmend der Online-Handel. 32 Prozent der Ausgaben für Bücher, 20 Prozent jener für Haushaltsgeräte und 19 Prozent der Bekleidungsausgaben erfolgen im Online-Handel.

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