Gesichter als Schlüssel zu Markenpräferenzen

Bei dieser Werbewirkungs-Analyse werden Gefühlsregungen, die sich im Gesicht eines Menschen regen, ungefiltert und von einer Webcam gemessen. Die so erfassten individuellen Ausdrücke unterschiedlicher Gesichtspartien werden in weiterer Folge Effekt-Dimensionen wie Überraschung, Konzentration, Blickkontakt, Unterhaltung oder auch Missfallen zugeordnet.
Daraus lassen sich wiederum sowohl eine generelle TV-Spot-Wirkung wie auch emotionale Echos auf einzelne Kommunikationselemente von Spots erfassen. Die Aufmerksamkeitsdauer für den Spot wird beispielsweise anhand des bestehenden Blickkontaktes mit dem Werbemittel eruiert. "Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen negativen Reaktionen auf Werbung und dem realisierten Absatz", begründet
Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown Deutschland, den Einsatz von Facial Coding. Denn aus der Kampagnen-Kreation her rührende, unbeabsichtigte negative Reaktionen beeinflussen zunächst die Werbewirkung und in weiterer Folge die Vertriebseffizienz des beworbenen Produkts. Außerdem, fügt Büchner hinzu, rückkoppeln sich negative Kampagnen-Reaktionen auf das eingesetzte Werbebudget, löst Cash-Burn und Streuverlust aus.
Die bei Facial Coding entstehenden Informationen werden, laut Millward Brown, "in Echzeit kodiert und ausgewertet".
Das Marktforschungsunternehmen nahm beispielsweise mit
Unilever und Coca-Cola derartige Werbereaktionsanalysen vor. Es beziffert die so angestellten Kampagnen-Analysen auf "über 2.750", wovon 500 in Europa durchgeführt wurden.
Millward Brown setzt dieses Wirkungsforschungsservice auf einer Technologie von Affectiva, einem MIT Media Lab-Spin-off, auf.
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