Genug gecastet: US-Musikshows stecken tief in der Krise
Der Song Contest steht nicht nur derzeit auf einem anderen Blatt.
In den USA jedoch scheint das Ende der Musik-Castingshows zu nahen.
Programme wie "American Idol" und "The Voice" erleben derzeit, nach fast einem Jahrzehnt als Quotengarant, radikale Einbrüche bei den Zuseherzahlen, berichtet die New York Times.
Die bekannteste US-Castingshow, "American Idol", etwa erreichte in der Vorwoche die schlechtesten Zahlen ihrer Geschichte: Sieben Millionen wollten die letzte Folge sehen. Eine frühere "Idol"-Saison hatte 30 Millionen Zuseher – im Durchschnitt.
Auch "The Voice" hatte in der Vorwoche das bisher schlechteste Ergebnis. Und die Zuseher werden immer älter – was den (in den USA noch wichtigeren) Werbekunden, wie man weiß, wenig gefällt. 32 Jahre betrug das Durchschnittsalter der Seher im ersten Jahr von "American Idol". Zuletzt waren es 52 Jahre.
In der werberelevanten Gruppe von 18 bis 49 erzielte man nur mehr einen Marktanteil von 1,7 Prozent (nach einstmals 12,6 Prozent).
30 Prozent der Zuseher verlor "Idol" in den vergangenen Jahren – und zwar jährlich. Daran sieht man einerseits, wie erfolgreich die Show einst war (sie soll dem Sender FOX drei Milliarden Dollar eingebracht haben).
Und dass diese jetzt in einer schweren Krise steckt.
Überflutung
Verantwortlich für das abflachende Interesse sei eine Überflutung des Marktes. So wurde bereits die US-Ausgabe von "X-Factor" eingestellt, nicht zuletzt, um das Interesse an "American Idol" anzuheizen. Auch andere Musikformate haben Probleme: So wurde "Dancing With Stars" von zwei auf eine Sendung pro Woche reduziert.
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