Finanzdienstleister forcieren Social-Media-Aktivitäten

Eine Infografik über die Online-Reichweite von Finanzdienstleistern auf Social Media-Plattformen wie Facebook und YouTube.
de"Der redaktionelle Raum für Finanzthemen ist zurückgegangen. Wollen Finanzdienstleister Öffentlichkeit für sich schaffen, müssen sie über eigene Kanäle und Medien nachdenken", skizziert Klaus Kraigher, Senior Consultant bei Ketchum Publico, Wahrnehmungsrahmenbedingungen für diese Branche. In dieser Aussage steckt sowohl ein Content Marketing- als auch ein Social Media-Ansatz. Und Letzterer soll primär zur Lösung der Probleme mit der nachgefragten Kommunikationswirkung dienen.

In Deutschland justierten Finanzdienstleister in den letzten zwölf Monaten ihre Social-Media-Kommunikation nach und erhöhten, wie Ketchum Pleon, ihre Facebook-Reichweite um "74 Prozent" und bauten ihre Twitter-Follower-Zahl um "31 Prozent" aus.

Diese Steigerung der Gemeinschaft, die sich um die Finanzdienstleitungsunternehmen schart, steht allerdings auf tönernen Füssen und weist eine labile Nachhaltigkeit auf. Denn dieses Community-Wachstum wirkt sich nicht in Interaktion und Engagement. Was jedoch Ziel von Social-Media-Aktivität zu sein hat. "Rund jeder zweite Facebook-Beitrag der Finanzdienstleister bleibt ohne Kommentar", resümiert die Agentur die bisherigen Kommunikationsanstrengungen dieser Unternehmen. Und diese Interaktionsstarre erhöht sich, je geringer die Verbreitung des jeweiligen Netzwerkes ist.

Facebook und Twitter bilden das Zentrum der Social-Media-Kommunikation von Finanzdienstleistern. YouTube, Google+, Xing, LinkedIn oder Blogs rücken schon an den Rand der gewählten Interations- und Aktivierungsräume von Zielgruppen und Publikum.

Die in den Netzwerk veröffentlichten Inhalte kennzeichnen sich durch mangelnde Content-Sicherheit sowie durch die fehlende Erfahrung relevante Inhalte zu veröffentlichen. "Transparenz"-Content also Inhalte, die Netzwerk-Gemeinschaften "bilden" und beispielsweise Finanzdienstleistungsbegriffe klären, werden intensiver rezipiert und nachgefragt als die öfter veröffentlichten Markteinschätzungen.

"Informationen mit echtem Nutzwert sind für Netzwerk-Nutzer zentral. Dieser Wert entsteht dann, wenn Marken ihren gelernten Reflex verlieren, ausschließlich über ihre Produkte zu sprechen und beginnen, sich mehr als Fachmedium zu begreifen", interpretiert Doris Christina Steiner, Digital-Expertin bei Ketchum Publico, die Ergebnisse aus der Social-Media-Analyse deutscher Finanzdienstleister.

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