Facebook deckt Marketing-Bedürfnisse ungenügend

Ein Facebook-Screenshot, der für den 3D-Film „Titanic“ wirbt.
intEin Notendurchschnitt zwischen 3.54 und 3.84 auf einer Bewertungsskala auf der fünf der Bestwert ist, ist im Grunde als Wert eines ambitionierten Durchschnittsschülers zu werten, der sich redlich müht an die Besten heranzukommen. Doch wer ist im Falle von Facebook das beste Netzwerk der Social-Media-Klasse? Forrester stuft Facebook auf 13 für die Werberefinanzierung des Unternehmens relevanten Marketing-Ebenen als solcherarts ambitioniert ein und gibt als Gesamtbewertung: Facebook ist nicht in der Lage Marketing-Bedürfnisse ausreichend abzudecken. Dem widerspricht das Netzwerk-Unternehmen.

Und das trotz der Reichweite und den im Vorjahr erwirtschafteten vier Milliarden US-Dollar Werbeerlös, bekommt Facebook von Nate Elliott, Principal Analyst und Vice President Forrester, ein mäßiges Zeugnis ausgestellt.

Er führt dafür zwei Gründe an: Facebook würde sich zu wenig auf das von Marketern gewünschte Ziel, Engagement zwischen Marken, Konsumenten und Werbungtreibenden herzustellen, konzentrieren. Das Social Network beschränke sich auf die Funktion des Match-Makers also den Werbeträger der dieses Engagement prinzipiell ermögliche. Und darauf ruht sich Facebook aus ohne ambitioniertere Engagement-Aufgaben zu übernehmen.

Elliott attestiert Facebook weiters als recht biederer und herkömmlicher Online-Werbevermarkter aufzutreten und beispielsweise Display-Werbung so zu vertreiben und zu verkaufen wie es in der Branche üblich ist.

Das soziale Netzwerk liefert zwar, gemessen an der sonst üblichen Online-Werbeeffizienz auch unterdurchschnittliche Display-Ad-Effektivität, die der Forrester-Analyst jedoch weit hinter den Kundenzugangs-Möglichkeiten von Facebook liegend beurteilt. Darüber hinaus bieten die auf Branding-Wirkung ausgerichteten Werbemöglichkeiten geringere Wertschöpfung als andere, in dem Netzwerk mögliche Marketing-Taktiken.

Facebook läßt Elliotts Thesen nicht auf sich sitzen und teilt über einen nicht näher genannten Sprecher in dieser Angelegenheit mit: "Auch wenn sich der Einsatz von Social Media für das Marketing noch in einem Entwicklungsprozess befindet, sind die Schlussfolgerungen des Forrester Reports nicht nachvollziehbar und teilweise sogar unverantwortlich. Tatsache ist, dass Werbung auf Facebook funktioniert. Wir verzeichnen nicht ohne Grund über eine Million aktive Werbetreibende auf Facebook – einschließlich der hundert größten Advertiser in den USA. Darüber hinaus belegen zahlreiche externe Studien sowie Case Studies einen signifikanten Return on Investment, den Marketer täglich auf Facebook sehen. Unser Versprechen an alle Werbetreibenden lautet, dass wir auch weiterhin exzellente Ergebnisse liefern.

atmedia.at-Post-Skriptum:

Forrester ist ein internationales Beratungsunternehmen und legt Marketingpraktiken an den Tag, die klarerweise das Kerngeschäft stärken. Dabei kommt es zu Soll-Ist-Vergleichen, wie hier im Falle von Facebook. Oder anders ausgedrückt: Berater thematisieren, um ihre öffentliche Wahrnehmung herzustellen, mitunter, salopp ausgedrückt, "Mißstände", da sie sich grundsätzlich besser platzieren lassen. Forrester beruft sich in seinen Ergebnissen zu Facebook auf eine Befragung von knapp 400 markenführenden Unternehmen. Die wiederum, wie von Facebook der berechtigte Einwand kam, keiner kennt.

Forrester.com - Blog Nate Elliott

Kommentare