Europas Medien gegen Google

"Wir brauchen endlich einen europäischen Dialog der Medien-Unternehmen und eine klare Strategie, um unsere Standort-Vorteile zu nutzen und im internationalen Wettbewerb bestehen zu können", fordert Thomas Ebeling, CEO der ProSiebenSat.1 Media AG, vor Aktionären im Rahmen der heute stattfindenen Hauptversammlung des Medien-Konzerns. Nach Mathias Döpfner von Springer und fallweise auch Hubert Burda kommt nun von Ebeling explizit der Appell, dass sich europäische Medien-Unternehmen zu einem Schulterschluß und im Idealfall zu einer Allianz durchringen, um gegenüber den US-Internetriesen nicht weiter mit dem Rücken zur Wand zu stehen.
Ebeling spricht auch die zu überwindenden Hürden zu einem gemeinsamen Auftreten gegen Google, Facebook, Apple oder Netflix an: "Zu oft sehen wir bei uns nur die Defizite oder die Übermacht dieser amerikanischen Giganten. Auch gegenüber der Politik vertreten wir Medien-Unternehmen viel zu selten eine gemeinsame Linie". Die Stärke und Position der genannten Konzerne in Europa ist auch mitverschuldet. Einerseits wird deren Werbemarkt-Macht kritisiert und diese Ungemach mittels Kooperationen andererseits versucht wettzumachen.
"Uns stört Google nicht generell. Uns stört nur, dass Google seine Marktmacht missbraucht", wird Ebeling aus der Hauptversammlung von Reuters zitiert. Deshalb werden die Ambitionen der EU-Kommission Google Marktposition eingehender als bislang zu prüfen und unter Umständen mit hohen Zahlungen zu saktionieren mit Genugtuung von europäischen Verleger und Medien-Herausgebern gesehen.
Ebeling möchte, dass die "Medienbranche viel stärker an einem Strange ziehe" und sich in Abwehr dieser Marktplayer auf Gemeinsamkeiten konzentriere und die wettbewerblichen Differenzen und Diskrepanzen hintenanstelle.
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