Eine Lanze für die Papierproduktion

Ein Mann im Anzug und eine Frau im Blazer stehen nebeneinander vor einem Banner.
Printpower will Awareness erhöhen und mit Mythen aufräumen

Print ist nachhaltig: Am Mittwoch präsentierte die Initiative Print Power Austria (PPA) eine Kampagne zur Bedeutung von Papier und Printmedien für Wirtschaft, Medien sowie Umwelt. „In den Köpfen vieler Menschen ist manche falsche Vorstellung über Print fest verankert, diesen wollen wir Fakten gegenüberstellen“, sagte Gerald Grünberger, Präsident von Print Power Austria und Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ), der gemeinsam mit Austropapier-Geschäftsführerin Gabriele Herzog am Podium saß. Die Initiative wird nun mit Inseraten, Broschüren und Direct Mailings Bewußtsein für das Thema schaffen.

„Zum Schulbeginn fordern immer wieder einzelne Lehrer, Eltern oder Politiker, gedruckte Schulbücher und Hefte durch E-Books und Tablets zu ersetzen, schließlich würden dem zahlreiche Bäume zum Opfer fallen", kritisierte Herzog. Das sei "eines der Märchen, mit dem wir mit unserer Broschüre aufräumen möchten". Holznutzung sei "aktiver Umweltschutz“. Das Holz für die Papierherstellung komme aus der Waldpflege oder aus der Sägeindustrie und stamme aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Bäume, die nicht für die Holzverarbeitung in Frage kommen, werden in der Papierindustrie verarbeitet.

Recyling

Heute werden laut Printpower in Europa Papierfasern im Schnitt 3,4 Mal wiederverwertet. Neun von zehn Zeitungen werden recycelt und Altpapier ist der wichtigste Rohstoff bei der Produktion von Zeitungspapier. Bis zu 7 Mal können die Fasern wiederverwertet werden, danach müssen sie durch neue Holzfasern ersetzt werden.

Den Konsumenten seien die Vorteile von Print mehrheitlich bewusst, das zeige unter anderem eine europaweite Umfrage von Two Sides und Toluna, so Grünberger. „80 Prozent der Konsumenten lesen lieber auf Papier als am Bildschirm. 74 Prozent bevorzugen die Haptik von Papier gegenüber anderen Medien", schilderte der VÖZ-Geschäftsführer. "Diese Assets tragen dazu bei, dass laut Konsumerhebung der Statistik Austria heimische Haushalte im Jahr rund 870 Millionen Euro für gedruckte Zeitungen und Zeitschriften ausgeben“.

Mythos digitaler Nachhaltigkeit

„Elektronische Kommunikation geht nicht unbedingt mit mehr Nachhaltigkeit einher“, so Grünberger. Der Mythos, dass digitale Kommunikation umweltfreundlicher sei, sei nicht aufrecht zu erhalten. „Eine einzelne Person, die ein Jahr lang eine Tageszeitung bezieht und eine halbe Stunde täglich liest, ist laut einer Studie des Königlich-Schwedischen Instituts für Technologie für den Ausstoß von 28 Kilogramm CO2 pro Jahr verantwortlich. Das Äquivalent bei 30 Minuten Computernutzung am Tag entspricht 35 Kilogramm CO2 pro Jahr. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass eine Zeitung von mehreren Nutzern gelesen wird.“

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