dmexco 10: Döpfners Digitalisierung

Screenshots der Runtastic-App zeigen verschiedene Funktionen wie Satellitenansicht, Pulsmessung, Kompass und Intervalltraining.
deMathias Döpfner ist kein Vorstandsvorsitzender der einen Medienkonzern nur in die Digitalisierung und die Medienzukunft führt. Er ist ein Begeisterter. Schon als Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt - mittlerweile zehn Jahre her - propagierte er die Digitalisierung als Revolution. In seiner heutigen dmexco-Keynote manifestierte sich diese innere Überzeugtheit zum wiederholten Male. Gegenwärtig dreht sich Döpfners digitaler Kosmos um Mobile Media und Apps. Sie sind die "neuen Verbündeten der Verlage".

Innerhalb der fundamentalen, durch die Digitalisierung einhergehenden Veränderungen spielen Smartphones und Tablet-PCs eine Schlüsselrolle für Verleger. "Sie sind die Zeitung der Zukunft und der Vertriebskanal auf den wir setzen müssen", erklärt Döpfner. Welche Vorteile verbindet der Springer-CEO damit? Auf mobilen Endgeräten werden Medienmarken zu ständigen und den Lesern sehr nahen Begleitern. Medienmarken etablieren sich damit als Rund-um-die-Uhr-Begleiter von Menschen.

Die Endgeräte, im konkreten Fall das iPad, sind bereits im jetzigen Frühstadium, so Döpfner, dem Papier ebenbürtig wenn nicht sogar überlegen. Die Zustellung, die Darstellung, die Konsumation, die Erweiterung und Verknüpfung sowie die Verrechnung der Inhalte auf dem iPad hält Döpfner für bestechend. Dazu gesellen sich neue Vermarktungsmöglichkeiten. Kern dieses Potenzials ist die Qualität des Medien-Inhalts und die Kraft von Medienmarken.

Ohne diesem Fundament ist der Weg in die Medienzukunft beschwerlich. Journalistische Qualität ist das Rückgrat der Verbreitung und Reichweite von Medien, ihrer Vermarktung und Zukunftsfähigkeit. Daher, so Döpfner weiter, muss Inhalt einen Preis haben und die aus dem Internet vertraute Kostenlos-Kultur ihre Schranken bekommen.

Er zitiert Wired-Chefredakteur Chris Anderson, der sich aus seiner Sicht vom Gratis-Verfechter zum Paid-Content-Akzeptant wandelt. "Anderson sieht mittlerweile ein, dass man das was man liebt auch bezahlen muss", erklärt Döpfner. Freemium-Modelle werden sich durchsetzen müssen, denn professionelle Content-Produzenten müssen auch leben und werbungtreibende Unternehmen können nicht die gesamte Last der Wertschöpfungskette tragen, skizziert er.

"Gute Medienmarken berühren, verführen, überraschen und bezaubern. Das war in der Vergangenheit so und daran wird sich in einer verbreitungskomplexen Medienwelt nichts ändern. Journalismus hat jedenfalls eine glänzende Zukunft vor sich", schließt der Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns.

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