Digitale Selbst- und Unsicherheit

Ein Balkendiagramm zeigt die häufigsten Sicherheitsprobleme im Internet, wobei Phishing an erster Stelle steht.
atAls "eher unsicher" wird das Internet von Menschen in Österreich im Hinblick auf Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre beurteilt. Das gilt insbesonders für soziale Netzwerke. So interpretiert MindTake die Ergebnisse der eigenen unter 500 Internet-Nutzern in Österreich gemachten Umfrage zur gefühlten digitalen Sicherheit im Land.

Am problematischten erachten die Menschen, die hierzulande das Internet nutzen, das Thema Phishing und die damit verbundenen Attacken sensible persönliche Daten zu ergaunern. Viren und die aus der Gratis-Nutzung resultierende ständige Beobachtung durch digitale Großkonzerne, die hier als Überwachung definiert ist, sind in der Priorisierung von Unsicherheiten ebenso ganz vorne geführt.

Personalisierte Werbung wird hingegen von Internet-Konsumenten entgegen der mitunter anderslautenden Thematisierung als nachrangig bedeutsame Quelle gefühlter Unsicherheit geführt, wie obige Grafik zeigt.

Die befragten Menschen gehen von einer ständig wachsenden staatlichen Überwachung aus, die als ernstzunehmende Bedrohung und als problematisch für die digitale Sicherheit empfunden wird. Hier wächst Misstrauen. Ebenso wie gegenüber den digitalen Riesen. Die größten Sorgen wegen der wachsenden Überwachung machen sich Menschen, die jünger als 39 Jahre sind. Jene Internet-Nutzer die älter als 39 Jahre sind, sorgen sich mehr wegen Daten-Diebstählen durch Phishing.

Eine Grafik, die sichere und unsichere Tätigkeiten im Internet vergleicht.

Als sicher in der Internet-Nutzung gelten die E-Mail-Kommunikation, das Lesen von aktuellen Informationsinhalten und die Suche nach "Angeboten". Die Unsicherheit, die dem Besuch sozialer Netzwerke hier attestiert wird, kann, bei näherer Betrachtung, auch als "Schwellenangst" interpretiert werden. Denn wie die MindTake-Befragung zeigt, schwindet die Network-Besuchsangst mit der Häufigkeit der Besuche und der steigenden Integration in die gesuchten Communities.

Die Social-Network-Schwellenangst ist, klarerweise, unter jüngeren Menschen niedriger ausgeprägt als unter älteren Nutzern.

Eine Grafik zeigt die Nutzung verschiedener persönlicher Sicherheitsvorkehrungen im Internet in Prozentzahlen.
(grafiken alle c: mindtake research)

Dem individuellen digitalen Schutzbedürfnis begegnen Internet-Nutzerinnen und -Nutzer auf verschiedene Art und Weise. Virenschutz, Firewalls, kein Öffnen von E-Mails unbekannter Herkunft und die Verwendung sicherer Passwörter allerdings ohne diese regelmässig zu ändern, sind die wichtigsten Maßnahmen, um sich gegen mögliche Bedrohungen aus der digitalen Unterwelt gesichert zu fühlen.

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