Die Gefahr Alexander Wrabetz

at // "Zunächst geht es immer um die Strategie, dann um Personen. Das gilt auch für andere Unternehmen". Medienstaatsekretär Josef Ostermayer verallgemeinert im profil-Interview ein Regierungshandlungsprinzip, dass neben dem ORF auch für AUA, ÖBB oder Asfinag gilt. "Wenn man zu dem Schluss kommt, dass es mit bestimmten Personen Gefahren für den Bestand des Unternehmens gibt, dann muss man die Verantwortung wahrnehmen und darf nicht warten, bis es zu spät ist", setzt Ostermayer fort. Er relativiert jedoch, dass es ihm um die Ablöse "gefährdender" Manager geht. Er bekräftigt, dass es keine finanzielle Staatshilfe für den ORF geben wird. Weder werden die Gebührenbefreiungen refundiert noch der GIS-Anteil der an die Länder geht, angegriffen. Mit Letzterem würde die Regierung gehörigen Knatsch mit den Ländern risikieren.
Dann schon lieber den leichter zu bewältigenden Knatsch mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Weniger fordernd werden die Probleme derWiener Zeitungsein. Die EU plant die Abschaffung der Pflichtveröffentlichungen für Unternehmen. Damit brechen der Zeitung drei Viertel ihres Einnahmen weg. Ostermayer rechnet mit einer teilweisen Abschaffung. "Und je nachdem muss man die Entscheidung treffen, ob man die Wiener Zeitung als Tageszeitung weiterführen kann, ob man den Umfang reduzieren muss oder eine Wochenzeitung daraus macht", überlegt der Medienstaatssekretär.

profil, Nr. 9, Seiten 32 f.

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