Deutscher Verleger Alfred Neven DuMont gestorben

Als Verleger war er ein Urgestein, als Herausgeber ein mutiger Patriarch: Der Kölner Journalist Alfred Neven DuMont ist tot. Der Herausgeber und langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des Verlags starb am Samstag im Alter von 88 Jahren, wie das Medienhaus M. DuMont Schauberg (MDS) am Sonntag mitteilte.
Neven DuMont galt als Patriarch mit großem Einfluss und als eine der letzten großen Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Das auch nach seiner Familie benannte Medienhaus prägte er über Jahrzehnte. "Der Gründungsherausgeber der rheinischen Boulevardzeitung "Express" hat maßgeblich die Geschicke der Zeitungen, allen voran des "Kölner Stadt-Anzeiger", beeinflusst", sagte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte. "Der Verlust meines langjährigen Partners trifft mich schwer."
Verlegerdynastie

1966 heiratete Neven DuMont Hedwig von Auersperg. Ihr ältester Sohn Markus, ein Künstler, starb 1995. Die jüngeren Kinder sind Isabella (47) und Konstantin (45).
Neven DuMont setzte in all seinen Jahrzehnten an der Verlagsspitze vor allem auf guten Journalismus als Konstante: "Qualität ist das einzige, was letzten Endes zählt", mahnte er seine Branche. "Eigentlich dienen wir im demokratischen Sinn den Bürgern. Um sie möglichst gut zu informieren, ihnen eine möglichst große Meinungsvielfalt zu liefern."
Presse

In der MDS-Gruppe erscheinen heute auch die Kölnische Rundschau, die Berliner Zeitung, die Mitteldeutsche Zeitung, die Hamburger Morgenpost, die Berliner Zeitung und der Berliner Kurier mit einer täglichen Gesamtauflage von mehr als einer Million. Zur Gruppe gehören auch der Buchverlag DuMont und Beteiligungen an Radio- und Fernsehsendern und Anzeigenblättern.
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