Der richtige Preis für News-Apps

deDie Zahlbereitschaft für Apps, die redaktionelle Inhalte von Tages- oder Wochenzeitungen enthalten sind, verglichen mit ähnlichen oder identen Angeboten im Kostenlos-Paradies Internet, deutlich höher.
Ermutigender Wert

Die Marketing-Beratung Simon-Kucher & Partner hat im Zuge einer Analyse unter 200 Smartphone-Nutzern ermittelt, dass 40 Prozent "grundsätzlich" bereit sind für News-Content zu zahlen. "Angesichts der sehr niedrigen Bereitschaft der Nutzer im stationären Internet etwas für redaktionelle Inhalte zu bezahlen, ist das ein ermutigend hoher Wert", reflektiert Studien-Autorin Annette Ehrhardt.

Sparer, Schnorrer, Verweigerer

Diese Bereitschaft differiert nach Mediennutzern. Print-Leser sind weniger zahlungsfreudig als Online-Leser. 25 Prozent der Print-Nutzer hingegen 44 Prozent der Online-Nutzer würden die Apps bezahlen. Ehrhardt: "Print-Leser haben ihr Medienkosten-Budget entweder schon ausgeschöpft oder sind einfach nicht der Online-Generation zuzurechnen und sehen wenig Nutzer in einer Nachrichten-App."

Jene, die die Bezahlung ablehnen, argumentieren dies mit ausreichend vorhandenen News-Alternativen im Web. Sie machen 75 Prozent der Verweigerer aus. Zehn Prozent sind Verfechter der Kostenlos-Kultur und wollen grundsätzlich für keinen digitalen Content bezahlen.

Psychologische Schwelle - Schmerzober- und untergrenze

Simon-Kucher & Partner ist in dieser Studie auch den etwaigen Preisschwellen nachgegangen, da das Preisband von Apps sich derzeit zwischen 0,79 und 4,99 Euro bewegt. Bei zwei Euro liegt eine psychologische Schwelle.

Bis 1,99 Euro stufen 68 Prozent der Zielgruppe die App als günstig ein. Liegt der Preis darüber halten nur mehr 40 Prozent die App als günstig. Drei Euro kristallisieren sich als Schmerzgrenze heraus. Hier sinkt die Einschätzung als preiswertes Angebot auf 20 Prozent. Ab vier Euro werden News-Apps generell als zu teuer eingestuft.

Aber es gibt auch das Gegenteil. "Wenn ein App weniger als 30 Cent pro Monat kostet, hält die Mehrheit der zahlungswilligen Befragten sie für zu günstig, so dass an der Qualität gezweifelt wird", erläutert Ehrhardt. Sie empfiehlt für Nachrichten-Apps das Preisspektrum zwischen zwei und drei Euro auszuschöpfen.


Simon-Kucher & Partner/Es muss nicht immer kostenlos sein

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