"Der Bulle von Tölz" lebt weiter: Museum für Kultserie
Der Bulle von Tölz" ist unsterblich - nicht nur, weil die gleichnamige TV-Kultserie allgegenwärtig ist, auch wenn die letzte Folge bereits 2009 lief. Seit Donnerstag gibt es in dem oberbayerischen Kurort sogar ein eigenes Museum für die Krimireihe um den kauzigen Hauptkommissar Benno Berghammer, gespielt von Ottfried Fischer.
Das "Bulle-von-Tölz-Museum" hält die Erinnerung an die seltsamen Ermittlungsmethoden des beleibten Polizisten und die Fürsorge seiner Mama Resi Berghammer alias Ruth Drexel wach. Zur Eröffnung hatte sich am Abend Hauptdarsteller Ottfried Fischer persönlich angesagt.
59 Folgen wurden ab 1996 ausgestrahlt, für die 60. war das Drehbuch schon geschrieben. Doch dann starb Ruth Drexel und mit ihr sehr zum Bedauern der Fans die ganze Krimireihe. Die 90-minütigen Filme zur besten Sendezeit am Abend hatten stets hohe Einschaltquoten.
Schwieriger Prozess
Vier Jahre ging der Ausstellungsdesigner Peter Syr mit der Idee schwanger, am Entstehungsort der Krimiserie ein Museum anzusiedeln. Die meiste Zeit des Jahres in Schweden lebend, suchte der Tölz-Kenner nach geeigneten Räumen - und fand sie nicht. "Doch eines Tages meldete sich der Geschäftsmann Peter Seidl und bot mir Räume über seinem Laden an", erinnert sich Syr. Ottfried Fischer - er hat das Recht auf die Marke "Der Bulle von Tölz" - gab seinen Segen. Das Trio Syr, Seidl und Fotograf Christoph Zach legte los.
Ein ausführliches Kapitel widmet die Ausstellung dem schwierigen Verhältnis der Stadt Bad Tölz zu der Krimireihe. So gab es nicht wenige Offizielle, die das Synonym Bulle für Polizist als Beamtenbeleidigung ablehnten. Ein früherer Tölzer Landrat nannte die Fernsehkrimis gar einen "primitiven Schmarrn", wie man in Zeitungsartikeln nachlesen kann. Bei Dreharbeiten verpassten echte Ordnungshüter dem Dienstwagen des Fernsehkollegen gerne Strafzettel.
Dennoch machte sich die Tölzer Kurverwaltung den Erfolg im Fernsehen zu eigen. Als man gar Plakate mit den Konterfeis von Darstellern drucken ließ, schritt "Otti" Fischer als Markeninhaber ein. Doch man einigte sich: In der 50. Folge ist die Aussöhnung zwischen Kuramt und "Bulle" filmisch dokumentiert: Benno Berghammer lobt wortreich die Vorzüge des Urlaubsortes. 2013 wurde Ottfried Fischer von der Stadt sogar mit dem Ehrenpreis "Der Tölzer Löwe" ausgezeichnet.
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